Bad Dürkheim Fenstergeschichte(n): Versunken in den Fluten

Untergang im Modell zeigt Fritz Eicher auch mit diesem Werk.
Untergang im Modell zeigt Fritz Eicher auch mit diesem Werk.

Es ist auch in unserer näheren Umgebung traurige Realität geworden, was Fritz Eicher im Modell angefertigt hat. Einen Teil seiner Unter-Wasser-Serie bildet das Stellhaus.

Der Dürkheimer Künstler zeigt das Modell im Wasser versunken. Es gehört zu einer Werk-Reihe, die wir schon vor einigen Jahren an einem Fenster-Beispiel vorgestellt haben.

Wenn Eicher diese Serie „Leben unter Wasser“ nennt, dann ist dies in seiner ursprünglichen Form ein bedrohtes und sogar erloschenes Leben. Das Fenster, durch dessen Glas kein menschliches Auge mehr blickt, wirkt trübe und verschleiert. Watteartige Klümpchen und Fäden von Schlamm und Pflanzenmaterial sinken auf das Dach des Weichenstellhauses, umschweben Wände, Ecken und Umrandungen.

Der Künstler bezieht sich mit seiner Arbeit bewusst auf Vorgänge, die sich auf unserem Planeten abspielen. Wie stark im Zeichen des Klimawandels extreme Wetterereignisse und Überschwemmungen die Natur und menschliches Leben bedrohen, erleben wir gerade besonders nah.

Unmittelbar gehören für Eicher Lebensvorgänge und künstlerisches Wirken zusammen. In seinem Atelier experimentiert er mit Prozessen unter Wasser. So taucht er Modellhäuschen in gläserne Wasserbehälter und überlässt sie darin der weiteren Entwicklung.

Aus menschlicher Sicht bedeutet dieses Versenken einen unaufhaltsamen Verfall im grünlich schimmernden Reich der Algen.

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