Bad Dürkheim Es hakt in der Defensive

30 Punkte sind nicht genug: Dürkheims Vorzeigebaskettballer Philip Karst kann die Niederlage gegen Treis-Karden (hier ein Bild a
30 Punkte sind nicht genug: Dürkheims Vorzeigebaskettballer Philip Karst kann die Niederlage gegen Treis-Karden (hier ein Bild aus dem Hinspiel) nicht verhindern.

«BAD DÜRKHEIM.» Die Erfolgsserie mit zuletzt fünf Siegen in Serie ist gerissen: In der Basketball-Oberliga unterlag die SG TV Dürkheim/BI Speyer II am Sonntagabend ausgerechnet beim abstiegsbedrohten TuS Treis-Karden mit 94:100 (42:53).

„94 Treffer auswärts zu erzielen, ist absolut okay. Wir haben das Spiel nicht im Angriff, sondern ganz klar in der Verteidigung verloren“, erklärte Routinier Matthias Grunenberg, Spieler und Co-Trainer bei den Kurstadt-Korbjägern. Grunenberg selbst spielte vor langer Zeit - vor über 15 Jahren - beim TuS Treis-Karden, kennt aber immer noch viele Leute im Verein. Auch einige aktuelle Gegenspieler gingen bereits damals gemeinsam mit Grunenberg für die Moselstädter auf Korbjagd. „In der ersten Halbzeit haben wir mit einer direkten Mann-Mann-Verteidigung agiert, das klappte überhaupt nicht. Nach Umstellung auf eine Zone nach dem Seitenwechsel haben wir zunächst besseren Zugang bekommen und konnten das Match wieder offen gestalten“, analysierte Grunenberg. Zum Ende hin habe der Gegner nicht nur unterm Korb, sondern auch aus der Distanz hochprozentig getroffen, so sein Fazit. Mit der körperlichen Präsenz der Kardener Korbjäger hatten Dürkheims Basketballer ihre liebe Mühe. Erschwerend kamen deutliche Defizite im Zweikampfverhalten hinzu. Vor allem im Kampf um die Rebounds blockte die Spielgemeinschaft schwach aus und hatte deshalb oft das Nachsehen in den wichtigen Zweikämpfen. 21:14 führten die Moselstädter um die überragenden Christopher Nitzsche (22 Punkte), Marcel Bröhl (18), Marc Ernst (15) und Paul Klär (15) nach dem ersten Viertel. Den Vorsprung bauten sie bis zum Seitenwechsel weiter aus. Ihre stärkste Phase erwischte die Mannschaft um Trainer Andreas Merk nach dem Pausentee. Punkt um Punkt holten die Pfälzer mit effektiverem Abwehrverhalten auf, gingen sogar phasenweise in Führung. Nach 30 Minuten stand es 72:71 – die packende Partie war wieder völlig offen. Dank eines alles überragenden Philip Karst, mit 30 Zählern auch erfolgreichster SG-Werfer, blieb die Spielgemeinschaft offensiv eine Macht. Doch die zwischenzeitlich verbesserte SG-Defensive bekam in der entscheidenden Phase wieder Risse. Treis-Karden wich mit seinen Abschlüssen auf die Außenpositionen aus, nachdem die Merk-Schützlinge die Räume unterm den Korb besser schlossen. Diese Distanztreffer trafen das SG-Team empfindlich, der Tabellenvorletzte setzte sich wieder auf sechs Punkte ab. Alle Anstrengungen, in den letzten Minuten über Fouls die Uhr anzuhalten und die Gastgeber an die Freiwurflinie zu schicken, scheiterten, denn auch an der freien Linie zeigte der TuS Treis-Karden keine Nerven. Die mit Fouls stark belasteten SG-Cracks, bei denen im Schlussviertel vier Spieler vorzeitig aus der Partie ausschieden, mussten in der Schlussphase sogar mit nur vier Spielern in Unterzahl die Begegnung beenden – die angestrebte Wende klappte nicht mehr. So spielten sie Karst (30 Punkte), Hartinger (18), Kral (16), Rappold (10), Grunenberg (8), Röder (7), Gesmann (5), Müller.

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