Bad Dürkheim Erlangens Coup lässt DHC jubeln

Was fehlte, war der unbedingte Wille: Lediglich Philipp Metzger (am Ball) zeigte zwischendurch, wo es lang geht.
Was fehlte, war der unbedingte Wille: Lediglich Philipp Metzger (am Ball) zeigte zwischendurch, wo es lang geht.

«Bad Dürkheim.» Mit einer parierten Strafecke in der Schlussminute rettete Torhüter Martin Fink den Herren des Dürkheimer HC ein 3:3 (3:1) gegen den Rüsselsheimer RK. Ein Ergebnis, dass den Dürkheimern dank der 1:4-Niederlage von Verfolger HTC Würzburg gegen den TB Erlangen für die Rückkehr in die Zweite Hockey-Bundesliga genügt.

Die Erlösung kam gestern aus dem Internet. In Windeseile machte die Nachricht der Würzburger Niederlage über die diversen Verteilerkanäle die Runde. „Ich habe jetzt aus zwei unabhängigen Quellen gehört, dass Erlangen mit 4:1 gewonnen hat, aber ich glaube es erst, wenn ich einen Spielberichtsbogen gesehen habe“, bremste Trainer Andreas Schanninger kurz vor 18 Uhr noch die Euphorie. Fünf Minuten später dann die Erleichterung: „Der Bogen ist da! Es ist wahr! Wir sind oben!“ Direkt nach dem Schlusspfiff am Samstag in Bad Dürkheim hatte die Enttäuschung bei den Gastgebern noch tief gesessen. Nur zu gerne hätte der DHC den Aufstieg aus eigener Kraft in trockene Tücher gebracht, aber gegen den alten Rivalen aus Rüsselsheim reichte es nicht zum Sieg. Entsprechend ging hart Schanninger mit seiner Mannschaft ins Gericht: „Wir hatten heute zu viele Ausfälle und zu wenig Kerle auf dem Platz“, haderte er. „Der unbedingte Wille habe gefehlt. Den habe ich im ganzen Spiel bei uns nur ein einziges Mal gesehen.“ Da erkämpfte sich Christopher Matz 30 Sekunden vor der Pause im Mittelfeld den Ball, zog unaufhaltsam in Richtung Schusskreis und vollendete seinen Sololauf mit einer krachenden Rückhand zum 3:1. „Ansonsten war das heute viel zu wenig“, bilanzierte Schanninger. Was er da noch nicht wusste: Auch der Punktgewinn reichte zum Aufstieg, weil der Abstand vor dem letzten Spieltag nun vier Zähler beträgt. Und zumindest das Unentschieden hatten sich die Dürkheimer verdient. Immerhin hatte der Nachmittag für die Gastgeber gut begonnen. Schon nach zehn Sekunden gab Julian Heck mit einem Konter die Richtung vor, setzte die Kugel aber knapp neben den Pfosten. Zwei Minuten später machte Maximilian Hornung es besser, vollstreckte zur verdienten Führung. Doch statt einer DHC-Gala war es der Auftakt für zwar überlegene, aber zaudernde Gastgeber. Die verloren aber nach einer Verletzungsunterbrechung – Rüsselsheims Yannick Rapp musste mit einer Knieverletzung vom Feld (11.) – völlig den Faden, fingen sich nach einem Abwehrfehler verdient den 1:1-Ausgleich (17.) durch Niklas Isselhard. Mit einer Auszeit (17.) versuchte Schanninger seine Mannschaft wieder auf Kurs zu bringen. Mit Erfolg. Manuel Kreckel (24.) gelang in Überzahl das kuriose 2:1. Den von ihm abgefälschten Ball klärte RRK-Goalie Leon Traum an den Fuß seines Verteidigers Mounir Hajri, von dem die Kugel über die Linie kullerte. Die Schiedsrichter Andreas Sehrt (Neustadt) und Tobias Jordan (Mainz) ließen Vorteil gelten. Das 3:1 besorgte Christopher Matz direkt vor dem Seitenwechsel. Nicht genug für den Sieg. Isselhard war per Strafecke zum 2:3 erfolgreich (43.) und acht Minuten vor Schluss traf Julius Kaus zum Ausgleich und verhinderte so eine vorgezogene Aufstiegsfeier. Aber die wurde gestern nachgeholt vor dem nun bedeutungslosen Saisonabschluss gegen den HTC Würzburg am Sonntag.

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