Bad Dürkheim Ein Pechvogel im Dunkeln

Licht aus hieß es mitten im Spiel, als Ulli Kronenberger in Führung lag. Als es wieder hell war, lief beim TuS-Spieler nichts me
Licht aus hieß es mitten im Spiel, als Ulli Kronenberger in Führung lag. Als es wieder hell war, lief beim TuS-Spieler nichts mehr zusammen.

«LAMBSHEIM.» Mit 5:9 unterlag der Klassenprimus der Kreisliga Nord Staffel I, der TuS Bobenheim am Berg, beim Tabellendritten TV Lambsheim III. Die erste Saisonniederlage kam nicht völlig überraschend für den TuS, der weiter mit einem Zähler Vorsprung die Tabelle anführt. Da führte Rückrunden-Pechvogel Ulli Kronenberger, bislang in der gesamten zweiten Saisonhälfte ohne einen Sieg, mit 10:8 im fünften Satz gegen Lambsheim Andreas Wagner, da gab plötzlich die Lichtleiste direkt über der Platte ihren Geist auf. Nachdem bei dem TVL im Sicherungskasten kurzzeitig nach dem Rechten geschaut wurde, ging es dann weiter. Doch kaum waren die Lampen wieder an, gingen zumindest spielerisch für Kronenberger die Lichter aus – ihm wollte so gar nichts mehr gelingen. Die Partie ging mit 10:12 über die Wupper. „Wir hatten alle schon durchgeatmet und uns gefreut, dass er mal ein Spiel gewinnt“, erklärte Bobenheims Stefan Leist, der von einem leichten Knacks angesichts des Lichtausfalls bei seinem Teamkollegen sprach. Für Kronenbergers Gegner Wagner „kam die Pause gerade rechtzeitig“, war Leist überzeugt. Der TuS war aber zuvor schon alles andere als vom Glück verfolgt. Im Doppel mussten Pia Nikolaus und Spitzenspielerin Anette Kern den Punkt kampflos abgeben, als sie bereits mit 2:1-Sätzen führten. Nikolaus war beim Auftreten misslich aufgekommen und hatte nach Angaben von Leist einen Muskelfaserriss in der Wade erlitten. Abgesehen vom verlorenen Doppel hatte die Verletzung auch noch weitreichendere Folgen: Da es sich um das Bobenheimer Spitzendoppel handelte, war auch das Abschlussspiel bereits frühzeitig kampflos verloren. „Wir waren zum Glück zu siebt vor Ort“, erklärte Leist, der den eigentlich nur als Doppelspieler eingeplanten Günter Nikolaus kurzerhand auch im Einzel einsetzte. Doch da war zu aller erst einmal Regelkunde angesagt. Denn der Spielberichtsbogen war ja schon ausgefüllt, Doppel- und Einzelaufstellung standen also eigentlich fest – samt Pia Nikolaus in der Auflistung der Einzelspieler. War eine Änderung des Spielberichtsbogen überhaupt noch zulässig? Leist griff kurzerhand zum Telefonhörer. Er kontaktierte vor Beginn der Einzelspiele Klassenleiter Sascha Jackwerth. Und der gab die Auskunft: Ja, das ist zulässig. So rückte Günter Nikolaus in die Einzelaufstellung. Doch dass es nunmehr wirklich so gar nicht sein sollte mit dem Punktgewinn für den bis dahin ungeschlagenen Tabellenführer, zeigte die Partie von Anette Kern. Sie hatte zum Auftakt gegen Andreas Wagner alles im Griff, siegte in den ersten beiden Durchgängen mit 12:10 und 11:2. Der dritte Durchgang ging dann verloren. Das ist eigentlich wenig Grund zur Aufregung für die während der gesamten Saison bisher ungeschlagene Kern. Aber auch sie hatte gesundheitliche Probleme: „Sie konnte fast nichts mehr sehen, hat regelrecht am Ball vorbei geschlagen“, erklärte Leist das Augenflimmern der TuS-Spitzenspielerin, die schließlich mit 2:3-Sätzen unterlag. Das bedeutete einen 1:4-Rückstand, den Bobenheim nicht mehr aufholen konnte. „Es war eine Verkettung unglücklicher Umstände. Da konnte Lambsheim nun wirklich nichts dafür“, erklärte Leist. Der Bobenheimer erzählte aber auch davon, wie der TuS am Ende trotz allen Ärgers mit dem Gegner über das Geschehene lachen konnte – natürlich aber nicht über die gesundheitlichen Probleme.

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