Bad Dürkheim Doch mit Wehmut

Stadtehrenplaketten und einmal die Stadtsilhouette in Bronze samt Urkunde und Präsentkorb gab es in der ersten Stadtratssitzung nach der Wahl für jene Ratsmitglieder, die nach langjähriger Zugehörigkeit nicht mehr kandidiert hatten. Gold als höchste Auszeichnung der Stadt bekam Christl Bastian für 25 Jahre im Rat.

Die gebürtige Dürkheimerin habe ihre „Verbundenheit zu ihrer Heimatstadt gelebt“, wie Bürgermeister Wolfgang Lutz meinte – auch im Stadtparlament, in dem sie seit Juli 1989 für die CDU mitwirkte. Davor war sie als erste und einzige Stadtrechtsrätin von 1975 bis 1982 in Diensten der Verwaltung gestanden. Die Juristin gehörte überdies dem Kreisrechtsausschuss als Beisitzerin an, war ehrenamtliche Richterin am Oberverwaltungsgericht und Schiedsfrau am Amtsgericht. Lutz bescheinigte ihr, „alles mit Herz und Verstand angepackt“ zu haben, insbesondere als sie 2010 die Initiative ergriff, den vor der Auflösung stehenden Förderverein Gradierbau am Leben zu erhalten und vier Jahre lang zu führen. Günter Eymael (FDP) hatte die goldene Ehrenplakette bereits 1999 erhalten, als er nach 20 Jahren seine erste Periode im Stadtrat beschloss. Damals war er längst vom Landtagsabgeordneten zum Staatssekretär aufgestiegen. Für den „Nachschlag“ in den letzten fünf Jahren überreichte Lutz ihm nun die Stadtsilhouette. Die Stadtehrenplakette in Silber erhielt Rolf Lange, der 1996 und 2007 gleich zweimal als Nachrücker in den Stadtrat kam und es dort auf insgesamt 15 Jahre brachte. Als Urgestein der SPD war der 76-Jährige vor allem sozial stark engagiert, als Gründer und Vorsitzender der Arbeiterwohlfahrt lag ihm insbesondere die Seniorenarbeit am Herzen. Dafür ist Lange in der Vergangenheit bereits mit der Verdienstmedaille der Bundesrepublik und der Stadtehrennadel in Gold ausgezeichnet worden. Daneben gab es dreimal die Ehrenplakette in Bronze: Bettina Heist-Rudy (SPD), noch eine gebürtige Dürkheimerin, war 2006 als Nachrückerin in den Stadtrat gekommen, daneben seit 2009 Ortsvorsteherin in Leistadt, wo sie auch den Jugendförderverein ins Leben gerufen und im alten Feuerwehrhaus eingerichtet hat. Bernd Rudolph (Grüne) hatte zwei Etappen im Stadtparlament, als Nachrücker von 1991 bis 1994, und jetzt die vergangene Wahlperiode (insgesamt neun Jahre). Lutz bescheinigte ihm, „immer akribisch gut vorbereitet“ gewesen zu sein, insbesondere bei der Rechnungsprüfung in sportlichem Austausch mit der Finanzabteilung. Marianne Ortner (FWG) gehörte dem Stadtrat in den letzten fünf Jahren an, das Hauptaugenmerk der Sonderschullehrerin galt den Bereichen Jugend und Soziales, zuvor war sie 18 Jahre lang Presbyterin in Hardenburg. Natürlich haben alle Ausgeschiedenen zusätzlich in mehreren Ausschüssen mitgearbeitet. Sie verabschiedeten sich jeweils in persönlichen Worten und durchweg mit spürbarer Wehmut. Weitere „Ehemalige“, darunter die langjährigen Ratsmitglieder Manfred Geis und Wilhelm Kissel (beide SPD), waren verhindert. (psp)

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