Bad Dürkheim Der Frustfaktor steigt

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Bad Dürkheim. Der Frustfaktor steigt in den letzten Saisonspielen der 2. Regionalliga Südwest-Nord. Die SG TV Dürkheim/BI Speyer II, die bereits vorzeitig als Absteiger feststeht, hat gegen die Baskets 98 Völklingen-Warndt alles gegeben. Aufgrund der schlimmen Personalsituation kam dabei doch nur eine 74:87-Niederlage zustande.

Die Spiele, bei denen die SG in Bestbesetzung antreten konnte, lassen sich in der Saison 2015/16 an einer Hand abzählen. Durch Überschneidungen mit den anderen Teams des Vereins, Verletzungen und Krankheit musste SG-Trainer David Gyau beinahe in jeder Partie improvisieren. Der Frust darüber kommt nach der 18. Niederlage so deutlich zum Vorschein wie nie zuvor in dieser Spielzeit. Gyau: „Die Personalsituation nervt mich komplett, die Überschneidungen regen mich auf. Wir konnten bei der Hälfte aller Spiele nicht auf den ganzen Kader zurückzugreifen. Unter diesen Bedingungen hast du keine Chance auf den Klassenerhalt.“ Mit gerade einmal zwei Auswechselspielern ging Dürkheim/Speyer II in die Partie beim Tabellendritten der 2. Regionalliga Südwest-Nord und gewann das erste Viertel sogar mit 25:20. Danach fand Völklingen-Warndt besser ins Spiel und ging mit einer knappen 45:44-Führung in die Halbzeit. Wie so oft bei der SG folgte im dritten Viertel der Einbruch. Da drei etatmäßige Center (Röder, Buss, Decker) ausfielen, mussten zeitweise die gelernten Flügelspieler Philip Karst und Julius Martiny direkt an den Brettern aushelfen und waren dort, so Gyau, „brutal unterlegen. Das hat uns das Spiel gekostet. Aber kein Vorwurf an die beiden“. Der Völklinger Papa Edouard Diouf agierte mit seinen 2,04 Metern und 115 Kilo Körpergewicht nach Belieben, Mitspieler Benjamin Kessler versenkte von außen unglaubliche acht Dreipunktewürfe. Den 60:71-Rückstand konnte die SG Dürkheim/Speyer II im Abschlussviertel nicht mehr aufholen, auch wenn der Einsatz und die Verteidigung im Gegensatz zur Vorwoche in jeder Phase stimmten. Von daher nicht verwunderlich, dass Trainer David Gyau „alles in allem sehr zufrieden“ war. „Gib’ uns zwei Spieler mehr, dann gewinnen wir das Ding“, war sich der 31-Jährige sicher. Eine herausragende Leistung zeigte Aufbauspieler Melvin Gyau bei seinem Comeback. Trotz angeschlagenen Daumens und Trainingsrückstands erzielte der Topscorer des Teams 20 Punkte, darunter drei Dreier. Vor dem letzten Saisonspiel gegen Kronberg am Samstag beschäftigt David Gyau zunehmend die Gesamtsituation der SG TV Dürkheim/BI Speyer, beziehungsweise der BIS Baskets Speyer, wie der Verein in der Zweiten Bundesliga und der U19-Bundesliga heißt. Und auch hier nimmt er kein Blatt vor den Mund: „Momentan reicht die Qualität im gesamten Verein nicht aus. Wir steigen ab, die ProB und die das NBBL-Team müssen in die Playdowns.“ Möglicherweise steigen diese Saison also gleich drei Teams auf einmal ab, ein Schreckensszenario für die Pfälzer Talentschmiede. „Wir haben es nicht geschafft, die Kader aller Mannschaften stark genug aufzustellen. Das müssen wir uns vorwerfen“, gibt Gyau offen zu. Die Abgänge der drei Leistungsträger Matthias Meier, Dominic Mutzhas und Benjamin Ferri, die entscheidendem Anteil am Aufstieg in die Regionalliga hatten, wurden nicht kompensiert. Die Quittung zahlt die SG jetzt mit dem letzten Tabellenplatz und dem vorzeitigen Abstieg. Die SG spielte mit Fischer (10/1 Dreier), Grunenberg (11/2), Gyau (20/3), Karst (8), Martiny (6), Schwaab (6/1) und Togul (5/1). (ellb)

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