Fenstergeschichte(n) Das Haus des Malers Christian Philipp Köster

Fenster im Friedelsheimer Elternhaus von Maler Köster.
Fenster im Friedelsheimer Elternhaus von Maler Köster.

Diese Fenster gehören zu einem Anwesen, in dem ein bekannter Sohn Friedelsheims das Licht der Welt erblickte.

Das Haus in der Hauptstraße stammt aus dem 18. Jahrhundert, wurde aber später baulich verändert. Zusammen mit einem repräsentativen Walmdachbau aus dem 19. Jahrhundert gehörte es zum ehemaligen Weingut Köster, bis die Winzergenossenschaft Friedelsheim vor 50 Jahren das Anwesen erwarb.

Im Jahr 1784 wurde in dem älteren, hell verputzten Gebäude Christian Philipp Köster geboren. Sein Vater, tätig als Notar in Dürkheim, war mit der Familie nach Friedelsheim gezogen.

Das Fach der Politik- und Wirtschaftswissenschaft studierte Sohn Christian nicht lange: Zunehmend widmete er sich seinen künstlerischen Interessen, bildete sich eigenständig in der Malerei aus, unternahm Reisen, zeichnete und musizierte.

Von Friedelsheim nach Heidelberg

Die Bilder von „Maler Köster“, nach dem heute eine Straße im Dorf benannt ist, sind der Romantik zuzuordnen. Vor rund 200 Jahren stellte er seine Werke in Karlsruhe aus. Dabei wurde auch ein Gemälde präsentiert, das den Friedelsheimer Kirchhof darstellte. Leider ist dieses Bild nicht erhalten geblieben.

In seinem Elternhaus hatte Köster nochmals ab 1809 gewohnt, bevor er wenige Jahre später mit Mutter und Schwester von Friedelsheim nach Heidelberg zog. Als angesehener Restaurator und Autor von Fachschriften arbeitete er jahrelang in Berlin. Viele Gemälde alter Meister gingen durch seine Hände. 1830 kam Köster trotz angebotener Dauerstellung an der Königlichen Akademie nach Heidelberg zurück, wo er bis zu seinem Tod 1851 lebte.

Das Fenster im Dachgeschoss seines Geburtshauses zeigt eine reiche Formgestaltung. Der mittlere Abschnitt ist zweireihig und wird von einem Bogen überspannt. Säulenartige Elemente der Sandstein-Einfassungen trennen ihn zu beiden Seiten von den äußeren, kleineren Fenstern. Darüber beschließt das geneigte Dreieck des Daches die Giebelseite.

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