Kreis Bad Dürkheim Corona-Appell des Landrats: „Bleiben Sie zu Hause“

Corona und kein Ende in Sicht: Landrat Hans-Ulrich Ihlenfeld erinnert an die AHA-Regeln: Abstand halten, Hygiene beachten, Maske
Corona und kein Ende in Sicht: Landrat Hans-Ulrich Ihlenfeld erinnert an die AHA-Regeln: Abstand halten, Hygiene beachten, Maske tragen.

Landrat Hans-Ulrich Ihlenfeld (CDU) richtet einen Appell an die Bevölkerung: Wenn möglich, sollen die Bürger daheim bleiben und ihre Kontakte reduzieren. Der Grund: Seit einer Woche gilt für den Kreis die vom Land festgelegte Corona-Gefahrenstufe Orange. Das Gesundheitsamt gerät an seine Grenzen. Weitere Einschränkungen drohen.

Zunächst war der Anstieg der Neuinfektionen vor allem auf ein konkretes Infektionsgeschehen zurückzuführen – eine Familienfeier außerhalb des Landkreises. Dadurch hatte sich ein Großteil der Neuansteckungen auf den nördlichen Landkreis beschränkt. Deshalb hat der Kreis bisher keine Allgemeinverfügung mit weitreichenden Maßnahmen erlassen, sondern die Kontrolle der Quarantäne und der Hygieneregeln verstärkt.

Inzidenzwert bei 38

„Wir merken allerdings, dass es auch an anderen Stellen Ansteckungen gibt. Es ist nicht auszuschließen, dass wir weitere Maßnahmen wie eine ausgeweitete Maskenpflicht oder eine striktere Personenbeschränkung bei Veranstaltungen noch verfügen müssen“, erklärt der Landrat. Die Gefahrenstufe Orange gelte nun seit rund einer Woche. Das bedeutet, dass der Sieben-Tages-Inzidenzwert pro 100.000 Einwohner bei über 35 liegt. Laut Landesuntersuchungsamt liegt der Wert Stand Mittwoch, 14 Uhr, bei 38. Beim Gesundheitsamt des Landkreises waren am Mittwoch im Vergleich zum Vortag sechs Neuinfektionen hinzugekommen, es sind derzeit 77 aktive Infektionen bekannt. In Neustadt sind es 18 aktive, davon sind drei neu.

Die lokale Task Force, die in Kommunen im Fall der Gefahrenstufe Orange eingerichtet wird – im Kreis ist das vergangene Woche geschehen – kann dann über weitere Maßnahmen entscheiden. Wird der Inzidenzwert von 50 überschritten, tritt Alarmstufe Rot in Kraft. Das kann wiederum neue Einschränkungen bedeuten. Diese können von Sperrstunden, Maskenpflicht im öffentlichen Raum bis zum Verbot von Kontaktsport, der Reduzierung von erlaubten Veranstaltungsgrößen und Schließungen von gesellschaftlichen und gewerblichen Bereichen reichen.

„Halten Sie sich an die bekannten AHA-Regeln“

„Wir sehen an anderen Städten und Kreisen, wie schnell sich die Situation ändern kann, wie schnell viele Fälle auftreten können, bei denen die Infektionsketten nicht mehr richtig nachverfolgt werden können oder die Ansteckung in vielen Fällen unklar ist.“ Ihlenfeld fordert daher noch einmal alle Bürger auf: „Halten Sie sich an die bekannten AHA-Regeln – Abstand halten, Hygiene beachten, Maske tragen. Darüber hinaus ist es jetzt, wo vieles wieder in Innenräumen stattfindet, dringend geboten, häufig zu lüften.“ Der Landrat empfiehlt auch, die Corona-Warn-App zu installieren und appelliert an die Vernunft: „Schränken Sie Ihre Sozialkontakte wieder ein, so schwer es fällt. Verzichten Sie auf größere Zusammenkünfte und Feiern. Die Situation kann schnell umschlagen und wir haben es alle in der Hand, die Ausbreitung des Virus zu verlangsamen.“

Wie der Landrat weiter ausführt, sei „die Lage wieder angespannter als im Sommer“. Er fügt an: „Es sind mehr Menschen infiziert, es gibt mehr Ansteckungen, deren Ursache wir nicht genau kennen, es müssen wieder mehr Menschen im Krankenhaus behandelt werden. In ganz Deutschland und auch im Landkreis Bad Dürkheim. Das alles sind Alarmzeichen und wir müssen gemeinsam daran arbeiten, dass sich die Lage nicht verschlimmert“.

Ihlenfeld berichtet auch von der Arbeit des Gesundheitsamt. Dessen Mitarbeiter informieren kontinuierlich – auch am Wochenende – positiv getestete Personen und ihre Kontaktpersonen und sind mit der Nachverfolgung von Infektionsketten befasst. „Noch können wir die Fälle bearbeiten, aber die Kollegen arbeiten bereits an ihren Grenzen. Damit die Nachverfolgung im Gesundheitsamt schnell funktionieren kann, ist es wichtig, dass wir die Neuinfektionen pro Tag möglichst gering halten“, betont Ihlenfeld.

Schwierige Nachverfolgung

In manchen Fällen war es bereits in der vergangenen Woche schwierig, alle Kontakte persönlich zu erreichen: „Normalerweise werden enge Kontaktpersonen persönlich vom Gesundheitsamt angerufen. Wenn aber – wie im Falle einer Schule – mehrere Klassen betroffen sind und beispielsweise über 200 Schülerinnen und Schüler schnell kontaktiert werden müssen, kann das nicht geleistet werden.“ In solchen Fällen kann die Information daher auch über die Schule erfolgen. Ihlenfeld bittet um Nachsicht, wenn das Gesundheitsamt nicht zu erreichen ist oder jemand länger auf eine Information warten muss. „Es werden hier sehr viele Gespräche geführt. Aber alle sind bestrebt, Ihre Fragen zu beantworten.“ Diese können auch per E-Mail gestellt werden, „denn bei vielen Telefonaten am Tag kann die telefonische Erreichbarkeit nicht immer sichergestellt werden“, erklärt Ihlenfeld.

Noch Fragen?

Weitere Informationen per E-Mail an gesundheitsamt@kreis-bad-duerkheim.de

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