Bad Dürkheim Catcalling: Mit Straßenkreide gegen Sexismus

Anzügliche Sprüche sind kein Kompliment – darauf will die Gleichstellungsbeauftragte des Kreises hinweisen.
Anzügliche Sprüche sind kein Kompliment – darauf will die Gleichstellungsbeauftragte des Kreises hinweisen.

Unter dem Motto #keinKompliment will Christina Koterba-Göbel, Gleichstellungsbeauftragte des Landkreises, auf das Problem des sogenannte Catcallings aufmerksam machen – und sich somit gegen Sexismus einsetzen. Dafür sammelt sie auch die Erfahrungen der Schülerinnen des Werner-Heisenberg-Gymnasiums (WHG).

Der Begriff Catcalling stammt aus dem Englischen, bedeutet übersetzt „Katzen-Rufen“ und meint anzügliche Sprüche und aufdringliche Blicke auf offener Straße, aber auch übergriffige Nachrichten. „Sexuelle Belästigung ist niemals ein Kompliment“, betont die Gleichstellungsbeauftragte.

Nach den Pfingstferien will Koterba-Göbel am Werner-Heisenberg-Gymnasium darüber informieren. Die Schülerinnen und Schüler am WHG werden mit einem Fragebogen anonym gefragt, ob sie bereits Erfahrungen mit Catcalling gemacht oder entsprechende Sprüche gehört haben. Dafür hat Koterba-Göbel einen signalrot lackierten Briefkasten an der Schule aufgehängt. In diesem werden die Rückmeldungen der Jugendlichen gesammelt.

Aktion auf dem Schlossplatz

Bis zum Mittwoch, 28. Juni, wird ausgewertet, was die Jugendlichen abgegeben haben, und anschließend bei einer öffentlichen Aktion auf dem Dürkheimer Schlossplatz präsentiert: Am Freitag, 30. Juni, werden zwischen 15 und 17 Uhr Sprüche auf dem Schlossplatz im Wortsinne angekreidet, um auf das Problem aufmerksam zu machen. An einem Infostand steht die Gleichstellungsbeauftragte des Landkreises zum Gespräch bereit, um über das Thema aufzuklären.

Im Juli finden in der Woche vor den Sommerferien zur Prävention und Stärkung des Selbstbewusstseins kostenlose dreitägige Selbstbehauptungskurse für Schülerinnen und Schüler statt. Nach den Sommerferien ist außerdem auch noch ein Poetry-Slam-Workshop zum Thema Catcalling geplant.

Brief an Ministerin

In einem offenen Brief an die rheinland-pfälzische Staatsministerin und Ministerin für Familie, Frauen, Kultur und Integration, Katharina Binz, will Koterba-Göbel das Thema erneut aufgreifen und über die Aktionen am WHG informieren.

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