WEISENHEIM AM SAND Bezirksliga-Derby: Weisenheim am Sand erwartet Freinsheim

Hinspiel: Weisenheims Torhüter Bejamin Salzner gegen Freinsheims Innenverteidiger Lukas Pfaffmann.
Hinspiel: Weisenheims Torhüter Bejamin Salzner gegen Freinsheims Innenverteidiger Lukas Pfaffmann.

Fussball: Spiele zwischen dem SV Weisenheim am Sand und dem FV Freinsheim sind etwas Besonderes. Der Fußballfan spricht hier gern von einem Derby. Das Duell am Sonntag startet um 15 Uhr unter verkehrten Vorzeichen und könnte noch etwas leidenschaftlicher ausfallen.

Wie verrückt die Saison in der Fußball-Bezirksliga, Gruppe Nord, ist, belegen die Ergebnisse der Spieler unter der Woche. Der FV Freinsheim unterliegt dem Ludwigshafener SC 1:6, der SV Weisenheim schlägt den ESV Ludwigshafen 6:0. Resultate, die für das Derby am Sonntag, 15 Uhr, aber bedeutungslos sind. Da zählen andere Dinge.

Spiele zwischen dem SV Weisenheim und dem FV Freinsheim sind wie – nein, nicht unbedingt wie Borussia Dortmund gegen Schalke 04. Aber die Brisanz, die Rivalität ist dennoch riesig. Auf dem Spielfeld, versteht sich. Die Verantwortlichen kennen sich gut, schätzen sich sehr, was auch dadurch dokumentiert wird, dass SVW und FVF in der Jugendarbeit gemeinsame Sache machen. Die gute Zusammenarbeit erstreckt sich über alle Ebenen. Aber wenn man gegeneinander spielt, dann möchte das jeweilige Team doch bitte sehr einen Sieg einfahren. Ehrgeiz ja, Siegeswille auch, aber immer im Rahmen. Als Beispiel dient das Derby in Freinsheim zum Saisonauftakt. Das lief absolut fair ab, was nur drei Gelbe Karten dokumentieren.

Gemischte Gefühle vor dem Spiel

Sebastian Dumont, Trainer des SV Weisenheim geht mit einem gemischten Gefühl in das Derby. Der 6:0-Sieg am Donnerstagabend über den ESV Ludwigshafen hat der Mannschaft wieder Selbstbewusstsein verliehen. „Es war eigentlich wie immer. Wir haben dominant gespielt, nur dieses Mal einfach unsere Chancen genutzt“, stellt Dumont fest. Diese Effektivität habe seiner Auswahl in den vergangenen Wochen gefehlt. Lukas Löffel (4., 12.) und Kevin Emig (20.) hatten bereits vor der Pause eine klare 3:0-Führung herausgeschossen. Es folgte ein lupenreiner Hattrick von Tim Heisel (52., 67., 79.). Der Spielmacher war aufgrund der Verletzung von Rainer Storck auf dessen Mittelstürmerposition gerückt. Und anscheinend fand er Gefallen an dem neuen Betätigungsfeld. Einziges Problem laut Dumont: „Vier Spieler sind aufgrund der robusten Spielart der Eisenbahner angeschlagen. Wir müssen sehen, wer am Sonntag spielen kann“, sagt der SV-Trainer. Ansonsten wüssten seine Schützlinge, um was es in der Partie gehe: „Viele unserer Spieler stammen aus Weisenheim.“

Beim FV Freinsheim gilt es, sich nach der Klatsche gegen den LSC zu schütteln. „Wenn sich die Spieler selbst hinterfragen, müssten sie hart mit sich ins Gericht gehen. Keiner hatte Normalform. Wir haben regelmäßig die falsche Entscheidung getroffen“, betont Trainer Christian Schäfer nach der höchsten Niederlage, seit er das Team übernommen hat. Die Mannschaft habe sich nicht gewehrt, ein schlechtes Zweikampfverhalten an den Tag gelegt und viel zu körperlos und emotionslos agiert. In der Kabine war der Coach nach dem Debakel nicht. „Ich musste mich erst selbst sortieren“, erklärt Schäfer und versprach schonungslose Aufarbeitung der Partie.

Keine Motivation notwendig

Der Übungsleiter ist allerdings davon überzeugt, dass die Spieler im Derby nicht motiviert werden müssen, weil jeder hochkonzentriert in diese Begegnung ginge. „Gut, dass wir schon vier Tage später die Gelegenheit haben, etwas gerade zu rücken. Wir müssen das 1:6 ausblenden und mehr Leidenschaft zeigen“, fordert Schäfer. Möglicherweise zählt der zuletzt erkrankt fehlende Philipp Wagner wieder zum Kader. Dagegen werden die Abwehrkräfte Fabian Weingärtner und Sebastian Schmidt fehlen. „Es kommt nicht darauf an, wer spielt, sondern wie wir zu Werke gehen“, erklärt der Coach und kündigt Veränderungen an. Die Einstellung könnte der Schlüssel zum Erfolg sein.

Tagestipp

SVW-Trainer Sebastian Dumont 2:1

FVF-Trainer Christian Schäfer 0:1

RHEINPFALZ-Mitarbeiter Thomas Leimert 1:1

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