Lichter im Advent Baum mit Gardemaß: Elf Meter hoch und hell erleuchtet

Knapp elf Meter ragt das Gönnheimer Prunkstück in die Höhe.
Knapp elf Meter ragt das Gönnheimer Prunkstück in die Höhe.

„Wir haben den schönsten Weihnachtsbaum weit und breit“, findet Gönnheims Ortsbürgermeister Wolfram Meinhardt (FWG).

Der Gegenstand von Wolfram Meinhardts Stolz ist in diesem Jahr erneut knappe elf Meter hoch und steht hell erleuchtet in der Dorfmitte. Zu verdanken haben die Gönnheimer das Schmuckstück dem Boule Club, der sich unter Federführung seines Vorsitzenden Ralf Gabriel um das aufwendige Aufstellen des Prachtexemplars kümmert.

Der Weihnachtsbaum mit Gardemaß hat seine eigene Geschichte, die sogar Eingang in die neue Dorfchronik gefunden hat. Bis vor Jahren kam der „offizielle“ Weihnachtsbaum immer aus einem Gönnheimer Garten, dessen Besitzer ein irgendwann einmal gepflanztes Nadelbäumchen zu groß geworden war. Einmal fiel der auserwählte Baum ziemlich mickrig aus. Das empfanden einige als peinlich. Im Schutz der Nacht rückten seinerzeit „Heinzelmännchen“ an und tauschten ihn gegen ein ansehnlicheres Exemplar aus.

Wie sich später herausstellte, waren die „Heinzelmännchen“ Mitglieder des noch jungen örtlichen Boule Clubs. Man einigte sich mit dem damaligen Ortsbürgermeister Robert Blaul, die künftigen Gönnheimer Weihnachtsbäume zur Clubsache zu machen. Sein Aufstellen durch die Vereinsmitglieder ist inzwischen ein geschätztes Event mit Glühwein und Bratwurst für die Gäste.

Lichterkette Marke Eigenbau

„Spezialist“ für das Aussuchen des Gönnheimer Weihnachtsbaums war der inzwischen verstorbene Fritz Haag. Auf seinen Radtouren suchte er schon im Sommer im Gönnheimer Wald einen schön gewachsenen Nadelbaum aus. In diesem Jahr stammt das schlanke Exemplar aus Elmstein-Appenthal. Der Fuhrunternehmer Franz Semelsberger, der die weihnachtliche Boule-Club-Aktion aus Spaß unterstützt und den Baumtransport übernimmt, hat ihn besorgt. Zwei Samstage, wie zuletzt üblich, investierten die etwa zehn Club-Mitglieder in das Aufstellen und Schmücken des Baums.

Eine Lichterkette in XXXL-Größe, wie man sie für so einen Baum braucht, gibt es nicht. Also bastelte ein findiger Handwerker eine. Am Anfang regelte man die Beleuchtung mittels Zeitschaltuhr, doch das An- und Ausschalten mochten die Glühbirnen wegen des dabei entstehenden Kondenswassers auf Dauer nicht, immer wieder fielen Stränge aus. Man löste das Problem dadurch, dass man die Beleuchtung einfach durchbrennen ließ.

Problematisch in Zeiten von Energiekrisen. Jetzt soll das Glanzstück „nur“ bis Heilige Drei Könige (6. Januar) Tag und Nacht in seinem Glanz erstrahlen, aber stehen bleiben soll der Baum bis Lichtmess (2. Februar) – nur eben unbeleuchtet. Trotz all der Arbeit, die das Aufstellen erfordert, findet es Ralf Gabriel „immer wieder schön“, den zentralen Platz vor dem „Lamm“ derart herausgeputzt zu sehen.

Lichter im Advent

Es ist eine dunkle Jahreszeit, die in diesem Krisenjahr noch ein bisschen düsterer wirkt. Unsere kleine Serie soll ein wenig leuchten.

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