Bad Dürkheim Bad Dürkheim bleibt Fairtrade-Stadt

Freuen sich über den Titel: Julia Paulus, Heinrich Strebelow, Bürgermeister Christoph Glogger und Annette Stierl (von links).
Freuen sich über den Titel: Julia Paulus, Heinrich Strebelow, Bürgermeister Christoph Glogger und Annette Stierl (von links).

Bad Dürkheim darf sich weiter Fairtrade-Stadt nennen. Der Verein Transfair, der die Initiative trägt, hat der Stadt den Titel erneut für weitere zwei Jahre verliehen. Was in den kommenden Monaten geplant ist.

Das Thema fairer Handel sei zuletzt zwar stärker ins Bewusstsein gerückt, allerdings nicht so stark, wie es nötig wäre, um zu gewährleisten, dass Produkte in Entwicklungsländern stets zu angemessenen Löhnen und unter fairen Bedingungen hergestellt werden, sagte Bürgermeister Christoph Glogger (SPD). Bad Dürkheim ist seit 2014 Fairtrade-Stadt. Bundesweit tragen 696 Kommunen diesen Titel.

Koordiniert werden die Dürkheimer Fairtrade-Aktivitäten von einer Steuerungsgruppe mit Vertretern von Stadt und Stadtrat, Arbeitsgemeinschaft Dritter Welt, Berufsbildender Schule, Agenda 21, katholischem Pfarrgemeinderat und Lebenshilfe. In Fairtrade-Städten sollen unter anderem fair gehandelte Produkte in Gastronomie und Einzelhandel angeboten und in öffentlichen Einrichtungen verwendet werden. Wie die für Fairtrade zuständige Sachbearbeiterin Annette Stierl sagte, werde bei der Stadt derzeit unter anderem fair gehandelter Orangensaft und fair gehandelter Kaffee ausgeschenkt. Kürzlich wurde auf Antrag der SPD die Friedhofssatzung geändert, um das Aufstellen von Grabsteinen aus Kinderarbeit zu verbieten. Geplant ist laut Glogger, die Mitarbeiter des Bauhofs mit fair gehandelter Arbeitskleidung auszustatten. Derzeit werden die Angebote geprüft.

„Wichtig, dass jemand vorangeht“

„Wir haben in den vergangenen Monaten Auftrieb gespürt. Wichtig ist, dass jemand vorangeht“, sagte Heinrich Strebelow vom Eine-Welt-Laden. Ein Meilenstein der Fairtrade-Bemühungen 2019 war die Auszeichnung des Ungsteiner Kindergartens Regenbogen als erste „Faire Kita“ in Rheinland-Pfalz. Wie Julia Paulus von der Kita berichtete, wurde seitdem die komplette Verpflegung der Kinder auf faire und regionale Lebensmittel umgestellt, die von der Lebenshilfe bezogen werden. Das Außengelände wurde gemeinsam mit den Kindern bienenfreundlich gestaltet. Derzeit seien Strom- und Wasserdetektive unterwegs, um nach Einsparmöglichkeiten zu suchen. „Im Herbst ist außerdem ein stromfreier Tag geplant“, erzählte Paulus.

In Kooperation mit der Volkshochschule will der Steuerungskreis das Bewusstsein für fairen Handel stärken. Am 12. November ist dazu ein Multimedia-Abend zum Thema „Gesund und fair würzen“ im Dürkheimer Haus geplant. Im Advent soll es die dritte Edition der fairen Dürkheimer Stadtschokolade geben. Im kommenden Jahr ist außerdem ein „faires Marktfrühstück“ geplant.

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