Bad Dürkheim Bad Dürkheim: Mehr Lebensraum für Insekten

Flockenblumen, von denen es unterschiedliche Arten gibt, locken Insekten wie diesen Distelfalter an.
Flockenblumen, von denen es unterschiedliche Arten gibt, locken Insekten wie diesen Distelfalter an. Foto: Ladwig

Die Stadt Bad Dürkheim prämiert erstmals besonders insektenfreundliche Gärten oder Balkone: Am Wettbewerb „Rette die Biene, gewinne den Preis“ können sich Hobby-Gärtner bis zum 30. Juni 2020 beteiligen. Dabei stehen nicht nur die gelb-schwarzen Sympathieträger im Vordergrund.

„Es geht nicht nur um Bienen, es geht um alle Insekten. Der Verlust an Biodiversität ist genauso dramatisch wie der Klimawandel. Dieser ist aber schon in den Köpfen der meisten Menschen ankommen. Mit dem Wettbewerb wollen wir auch den Schwund an Biodiversität stärker ins Bewusstsein bringen“, erläutert Bürgermeister Christoph Glogger (SPD). Der Wettbewerb markiert gleichzeitig den Einstieg ins Klimaschutzkonzept. Größere Maßnahmen können zwar erst umgesetzt werden, wenn die Stellen der Klimaschutzmananger besetzt sind. Allerdings hatte das Büro Baum, das das Konzept für Dürkheim erstellt hat, empfohlen, möglichst rasch mit kleinen Projekten zu beginnen.

Große Bedeutung fürs Ökosystem

Biodiversität war ein Themenbereich, der insbesondere Jugendlichen bei den Bürger-Veranstaltungen zum Klimaschutzkonzept wichtig war. Insektenfreundliche Grünflächen sorgen auch für ein besseres Klima in der Stadt, da sich die Hitze im Sommer nicht zu sehr stauen kann, wie Bauamtsleiter Dieter Petry erklärt. Die Bedeutung der Insekten für das Ökosystem stellte seine Mitarbeiterin Natalia Koksharova heraus. Diese seien nicht nur wichtige Nahrungsquellen für andere Tierarten, sondern tragen als Bestäuber maßgeblich zur Verbreitung und damit zum Fortbestand von Pflanzen bei. Weltweit sind die Bestände der Tiere unter Druck: Laut verschiedener Studien ist die Biomasse der Fluginsekten in Deutschland in den vergangenen drei Jahrzehnten um mehr als 75 Prozent zurückgegangen.

Eine Ursache: der Verlust geeigneter Lebensräume. „Wir brauchen Grünflächen, die so gestaltet sind, dass sich dort Insekten ansiedeln können“, betont Glogger. Dabei sei es auch von Bedeutung, wann diese gemäht werden. Die Stadt ist bereits mit gutem Beispiel vorangegangen und hat beispielsweise entlang des südlichen Teils der Gutleutstraße einen Blühstreifen angelegt.

Insektenhotels zu gewinnen

Um ein insektenfreundliches Ambiente zu schaffen, braucht man nicht unbedingt einen Garten: Ein Balkon reicht schon. Daher richtet sich der Wettbewerb nicht nur an Gartenbesitzer. Auch Gewerbeflächen könnten insektenfreundlich gestaltet werden, sagt Dieter Petry. Die Entscheidung über die Gewinner trifft eine Jury. Zu gewinnen gibt es insgesamt sechs Insektenhotels der Lebenshilfe. Nach welchen Kriterien prämiert wird, wollte Petry nicht sagen. Zwar finden sich auf der Website der Stadt ein paar Tipps zu insektenfreundlichen Gärten. „Aber wir wollen die Kreativität der Menschen herausfordern. Vielleicht überraschen sie uns ja mit ihren Ideen.“

Noch Fragen?

Weitere Informationen zum Wettbewerb und die Teilnahmeunterlagen gibt es auf der Website der Stadt unter www.bad-duerkheim.de

Der Dost eignet sich für den naturnahen Garten und ernährt Falter wie das bekannte Tagpfauenauge. Auch Wildbienen stellen sich h
Der Dost eignet sich für den naturnahen Garten und ernährt Falter wie das bekannte Tagpfauenauge. Auch Wildbienen stellen sich hier ein. Foto: Ladwig
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