Bad Dürkheim/Hettenleidelheim Autohaus Köhler mit weiterem Standort

 Laura Heberlein und Ulrich Köhler – hier vor dem Haupthaus in Bad Dürkheim – leiten die Geschicke bei Auto Köhler.
Laura Heberlein und Ulrich Köhler – hier vor dem Haupthaus in Bad Dürkheim – leiten die Geschicke bei Auto Köhler.

Auf dem Weg zum 100-jährigen Bestehen im Jahr 2025 sieht sich das Bad Dürkheimer Autohaus Köhler auf der richtigen Spur: Mit dem Zukauf eines Autohauses in Hettenleidelheim hat der VW-Vertragshändler nun einen dritten Standort in der Region und setzt verstärkt auf Gebrauchtfahrzeuge.

„Der neue Betrieb rundet unser Angebot ab, wir mussten uns erweitern, wir verkaufen so viele Gebrauchte“, sagt Ulrich Köhler, geschäftsführender Gesellschafter des Autohauses in der Kurstadt direkt an der B37. Der 55-jährige Köhler führt den 1925 gegründeten Betrieb seit 1997. Seit 2022 unterstützt ihn Laura Heberlein als Stellvertretende Geschäftsführerin im Haupthaus.

Das erworbene Autohaus, das frühere Autohaus Wilhelm Lick in Hettenleidelheim, ergänze die Angebotspalette perfekt: „Wir platzen hier in Bad Dürkheim aus allen Nähten“, sagt Köhler. In Hettenleidelheim kommen nun 6300 Quadratmeter an Fläche hinzu. Seit 1. November 2022 finden Kunden am neuen Standort Gebrauchtwagen unterschiedlicher Fahrzeugmarken. Am Autohaus im Leiningerland mit 20 Mitarbeitern halten die 28-jährige Heberlein und Ulrich Köhler gleichberechtigt Anteile, die Geschäftsführung liegt bei der jungen Chefin, Ulrich Köhler hat Einzelprokura. Seit 2015 gehört Heberlein zur Köhler-Mannschaft.

Gebrauchtwagengeschäft ausgebaut

Mit dem Zukauf baut das Autohaus das Gebrauchtwagengeschäft aus: „Mittlerweile verkaufen wir mehr Gebrauchte als Neuwagen, Corona war der Auslöser“, sagt der Firmenchef. „Mit der Pandemie kam es zu Lieferengpässen und fehlenden Teilen wie den Chips“, ergänzt Heberlein. Inzwischen seien von den jährlich rund 600 verkauften Fahrzeugen aller drei Häuser etwa 450 Gebrauchte, 200 bis 250 Neuwagen. Eigens um den Gebrauchtwagen-Markt kümmere sich seit 2021 ein Einkäufer im Haus, ergänzt Köhler: „Kunden können uns einen konkreten Suchauftrag erteilen, wir suchen, begutachten das Fahrzeug vor Ort und transportieren es in die Pfalz.“

Einzige Möglichkeit zu wachsen, sei der Zukauf gewesen: Der Standort in der Schlachthausstraße mit seinen rund 5700 Quadratmetern Fläche biete keine Wachstumsmöglichkeiten: „Ein Wegzug ist dennoch nicht denkbar für uns“, betont der Firmenchef. Kunden schätzten die Nähe zur Dürkheimer Innenstadt.

Seit 2019 auch in Herxheim vertreten

Im Zuge einer ersten Firmen-Erweiterung kam im Jahr 2019 die VW-Werkstatt in Herxheim am Berg mit rund 1000 Quadratmetern Fläche und fünf Mitarbeitern hinzu.

Am neuen Standort in Hettenleidelheim, zu dem auch eine Tankstelle gehört, seien die Sanierungsarbeiten noch nicht ganz abgeschlossen: Der Innenbereich sei fast komplett saniert, alles auf LED-Technik umgerüstet und wie auch in Bad Dürkheim eine Photovoltaikanlage installiert. Die Außenarbeiten sollen im Herbst abgeschlossen sein. Auch die Technik sei modernisiert worden. Größenordnung der Maßnahme: insgesamt etwa 100.000 Euro. Nächstes Jahr werde die Tankstelle auf Vordermann gebracht, sagt Heberlein. „Die Kunden nehmen das Angebot an, wir haben uns im Verkauf sehr gut entwickelt und der Service holt auf“, sagt Köhler.

Der Firmenchef zeigt sich generell zufrieden mit Geschäft und Umsatz. Für Dürkheim mit Herxheim am Berg kalkuliert er mit einem Umsatz im zweistelligen, für Hettenleidelheim in einstelligem Millionenbereich. Der VW-Vertragshändler habe sich überwiegend auf das Privatkundengeschäft konzentriert, das seien etwa 80 Prozent. Den Verbrenner sieht Köhler noch nicht am Ende, das E-Auto mache bei Köhler etwa zwischen 10 bis 20 Prozent aus. „In diesem Bereich liegen wir ganz gut, unsere Berater loten das mit den Kunden aus, ob sich ein E-Modell, etwa als Stadtauto, anbietet.“

Unternehmensnachfolge im Blick

Im neuen Betrieb werde Wert auf Ausbildung gelegt: „Momentan bilden wir drei Kfz-Mechatroniker in der Werkstatt aus.“ In Bad Dürkheim werde kaufmännischer Nachwuchs herangezogen.

Mit der jungen Chefin an seiner Seite hat Köhler auch schon die Unternehmensnachfolge im Blick, verrät der Chef: „Als Finanzleiterin und mit ihrem wirtschaftlichen Gespür bringt sie das nötige Handwerkszeug mit“, ist er überzeugt.

Die gelernte Steuerfachangestellte Heberlein ist vor acht Jahren bei Auto Köhler als Buchhalterin eingestiegen und habe die Fortbildung zur zertifizierten Finanzleitung absolviert, die hat sie nun seit 2017 inne. Mit der Fortbildung zur Unternehmensnachfolge kletterte sie in die Führungsetage im Hause Köhler und ist seitdem stellvertretende Geschäftsleitung. „Aber ich darf mich noch auf viele Jahre mit Herrn Köhler an meiner Seite freuen, der Plan ist, dass er noch zehn bis 15 Jahre aktiv begleitend dabei ist.“

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