Bad Dürkheim 40. Karel-Kunc-Musikwettbewerb

Alina Sahinbegovic (Klavier) und Hedi Allwicher (Cello) spielen vor aufmerksamen Zuhörerinnen und Zuhörern.
Alina Sahinbegovic (Klavier) und Hedi Allwicher (Cello) spielen vor aufmerksamen Zuhörerinnen und Zuhörern.

Im Dürkheimer Haus haben am Wochenende Nachwuchsmusiker bei den Wertungsspielen des 40. Karel-Kunc-Musikwettbewerbs ihr Können einer Jury präsentiert.

Bei allen Duos muss ein Pianist dabei sein, was ein Problem ist. „Es fehlen gute Pianisten“, nennt Weiß-Wehmeyer das Problem beim Namen. Weiß-Wehmeyer betreut den Wettbewerb, der von den Eltern des 1985 im Alter von 14 Jahren in Bad Dürkheim verstorbenen Karel Kunc initiiert wurde, von Beginn an. Die Vorgabe mit dem Klavier ist darauf zurückzuführen, dass Karel Kunc an der Dürkheimer Musikschule mehrere Jahre Klavierunterrichte hatte.

Klavier und ein Streichinstrument ist die häufigste Kombination der Duos. Am Sonntag hatten meisten Duos aus dieser Kategorie ihren großen Tag im Dürkheimer Haus. Am frühen Morgen war die Altersgruppe der Elf- bis Zwölfjährigen an der Reihe. Nur zwei Duos waren angetreten, das eine kam auf den ersten, das andere auf den zweiten Platz. Mittags war die Präsentation der 13- bis 14-Jährigen, hier waren es fünf Duos.

Eine ernste Sache

Eltern, die bereit sind, Fahr- und Hilfsdienste zu übernehmen und zu warten, sind anscheinend die Grundvoraussetzung, um beim Karel-Kunc-Wettbewerb mitzumachen. Am Sonntag waren bei allen fünf Duos solche Eltern und teils auch noch die Musiklehrer dabei. Zumindest ein Teil der Eltern war weitaus aufgeregter als der Nachwuchs. So saß eine Mutter während Sohn und Tochter spielten, unbewegt, wie eine Statue mit geschlossenen Augen da, die Hände geballt und fest unter das Kinn gepresst. Ein Vater und ein Lehrer strebten energisch auf die Mittelplätze in der ersten Reihe, um von dort den jungen Spielern mit Zeichen Anweisungen zu geben.

So ein Musikwettbewerb ist eine ernste Sache, bei dem Warten angesagt ist, reden eher nicht und Spaß schon gleich gar nicht. Warten hieß es für die jungen Musiker erst einmal, bis sie mit dem Einspielen an der Reihe waren, sobald sie ein Zeichen bekamen, mussten sie sofort aufhören. Und wieder warten, bis die erste Vorspielrunde begann, dann hieß es warten, bis die anderen gespielt und die Jury getagt hatte, dann wieder warten bis zur nächsten Vorspielrunde und so ging es weiter. Die jungen Musiker blieben die ganze Zeit bei Eltern und Lehrern, es wurde kaum geredet und weder getrunken, noch gegessen.

Viele der jungen Musiker würden durch ihre Musiklehrer auf den Karel-Kunc-Musikwettbewerb aufmerksam, berichtete Weiß-Wehmeyer.

Angenehme Atmosphäre

Sie komme schon seit 2018 mit Schülern zu dem Wettbewerb, erzählte die Klavierlehrerin Polina Jakovleva. „Die Atmosphäre ist sehr angenehm und es ist sehr gut organisiert“, lobt Jakovleva. Sie ist mit den Zwillingen Ruvin und Simeon Arestov, die in Karlsruhe ein Musikgymnasium besuchen, in Bad Dürkheim. Die Brüder sind das erste Mal bei dem Karel-Kunc-Wettbewerb, kennen ihn aber schon länger, da ihr großer Bruder 2020 einen ersten Preis gewonnen hat. Sie seien „nicht wirklich nervös“, sagen die Zwillinge. Mit zwei der Stücke, die sie gleich spielen werden, hätten sie sich schon bei Jugend musiziert beteiligt. Ein weiteres Stück eigens einstudiert.

Alina Vorat ist so etwas wie Mädchen für alles, sie kümmert sich um die jungen Musiker, sagt ihnen, wenn sie an der Reihe sind. Sie mache das gern, sagt Alina Vorat, die als Teil ihres Dualen Studiums bei der Stadtverwaltung Bad Dürkheim arbeitet und es interessant findet, auch diese Facette der Arbeit der Verwaltung kennenzulernen.

Viel geübt

Der 16-jährige Aurel Philippsen spielt seitdem er sechs Jahr alt war Cello, vorher hat er Geige gespielt, seine drei Jahre jüngere Schwester Agnes spielt seit ihrem fünften Lebensjahr Klavier. Auch die Geschwister sind erstmals beim Karel-Kunc-Musikwettbewerb und haben sich ebenfalls schon an Jugend musiziert beteiligt. Zwei der Stücke, die sie spielen werden, gehören schon länger zu ihrem Repertoire, eines haben sie seit den Sommerferien geübt, erzählt Aurel. Wenn sie nicht zu den Siegern gehören, wäre er „etwas enttäuscht, aber es wäre nicht ganz furchtbar“.

Am Donnerstag, 3. Oktober, sind im Dürkheimer Haus ab 9.30 Uhr Wertungsspiele für Klavier und Gesang, ab 14.30 Uhr, für Klavier mit Streichinstrument. Am Sonntag, 6. Oktober, geben die Preisträger, um 17 Uhr, ein Konzert im Dürkheimer Haus.

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