Bad Dürkheim Zuglärm: Deutsche Bahn testet neue Technik

Der Lärm durch quietschende Züge macht den Anwohnern am Freinsheimer Bahnhof zu schaffen.
Der Lärm durch quietschende Züge macht den Anwohnern am Freinsheimer Bahnhof zu schaffen.

Zwei Technologien zur Lärmminderung testet die Deutsche Bahn derzeit am Freinsheimer Bahnhof. Am vergangenen Montag ist die zweite Anlage in Betrieb gegangen. Bereits seit Mitte September ist eine andere Technologie im Einsatz. Dass die lärmgeplagten Anwohner in den nächsten Wochen schon einen Effekt bemerken, ist aus Sicht eines Bahnsprechers aber unwahrscheinlich.

Die Technologien steckten in der Testphase, betont der Sprecher der Bahn. Bei dem von der Bahn „I-Lena“ genannten Programm, das ein Jahr läuft, sei geplant, die Technologien am Ende wieder auszubauen. Sollten sich aber Erfolge einstellen, werde die Technik bleiben. Schienenstegdämpfer nennt die Bahn eine Methode, mit der Vibrationen und Schwingungen der Schienen vermindert und damit der Lärm gedämpft werden soll. Diese Technik habe die Bahn Mitte September in Betrieb genommen und bereits erste Messungen getätigt, sagt der Bahnsprecher. Allerdings seien Ergebnisse frühestens am Jahresende, wahrscheinlich aber erst Anfang 2019 zu erwarten. Er betont, dass der gewünschte lärmdämpfende Effekt ausbleiben könnte. Gleiches gilt für die zweite Technik, die am Montag in Betrieb genommen wurde, und die schon seit einigen Wochen in Grünstadt getestet wird. Bei der Schienenschmiereinrichtung sorgt eine Sprühtechnik dafür, dass die Schienen mit einem Spezialöl so präpariert werden, dass sich das Quietschen der Züge reduziert. Verteilt wird das Öl durch die durchfahrenden Züge auf einigen Hundert Metern, wie der Bahnsprecher sagt. Ein Effekt, sollte die Idee funktionieren, werde aber erst in einigen Wochen auftreten. Und gesicherte Messdaten seien bei dieser Technik noch später zu erwarten als bei der ersten, so der Bahnsprecher. Dies sei auch von der Witterung abhängig. Bei der Auswahl der Bahnhöfe, die für die Tests infrage kommen, werde darauf geachtet, dass an den Standorten Messungen möglichst störungsfrei vorgenommen werden können. Sechs Millionen Euro kostet „I-Lena“ bundesweit.

Anti-Quietsch-Technik im Einsatz: Eine solche Schmieranlage wie hier in Grünstadt wird auch in Freinsheim getestet.
Anti-Quietsch-Technik im Einsatz: Eine solche Schmieranlage wie hier in Grünstadt wird auch in Freinsheim getestet.
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