Bad Dürkheim „Wir können was bewegen“

Wollen die Stadt für Jugendliche attraktiver machen: Yannic La France (links) und Philipp Schreiner, die Vorsitzenden des Jugend
Wollen die Stadt für Jugendliche attraktiver machen: Yannic La France (links) und Philipp Schreiner, die Vorsitzenden des Jugendkomitees.
Vor gut einem Jahr gründete eine Gruppe junger Menschen das Jugendkomitee Bad Dürkheim, um die Kurstadt attraktiver für Jugendliche zu machen (wir berichteten). Nun feierte es sein einjähriges Bestehen – der ideale Anlass, um über Fortschritte in der Arbeit zu informieren. Nathalie Leo hat mit den Sprechern des „JuKo“, Philipp Schreiner, Student im fünften Semester, und Yannic La France, Schüler der 13. Klasse, gesprochen. Am 24. September 2016 fand der erste Dürkheimer Jugendkongress statt. Wie kam es dazu und wie entstand daraus das Jugendkomitee?

Während des Bürgermeisterwahlkampfes von Christoph Glogger veranstaltete er eine lockere Runde im Pub, bei der sich Jugendliche über aktuelle Themen austauschen konnten. Wir, die regelmäßig daran teilnahmen, wollten das Ganze offizieller machen, um mehr Leute zu erreichen. Daraus ist dann der Jugendkongress und daraus wieder das Jugendkomitee, auch JuKo genannt, entstanden. Wie würden Sie das Jugendkomitee in wenigen Worten beschreiben? Jugendlich, engagiert und offen für Neues. Wie viele Mitglieder gibt es? Und wer kann überhaupt beitreten? Zum aktiven Stamm gehören zwischen zehn und 15 Leute. Jugendliche zwischen 14 bis 27 Jahren können Mitglied werden. Man muss auch nicht aus Dürkheim kommen, sollte aber einen Bezug dazu haben. Das Ganze ist freiwillig und kein Vollzeitjob. Was sind genau Ihre Aufgaben? Wir sind die Vorsitzenden, die das Komitee nach außen vertreten und die Sitzungen leiten. Wir vertreten jeweils die Altersklassen 14 bis 18 und 19 bis 27 Jahre. Was wurde bisher erreicht? Als Allererstes sollte man sagen, dass es uns überhaupt gibt. In weniger als einem Jahr haben wir uns aus einer lockeren Runde zur offiziellen Jugendvertretung der Stadt hochgearbeitet. Eines unserer Projekte ist die sogenannte Calisthenics-Sportanlage im Kurpark, ein Körpereigengewicht-Trainigspark. Es war ein Hauptanliegen, dass man sich aktiv in Dürkheim bewegen können sollte. Sie ist eine gute Ergänzung und passt auch super ins Stadtbild. Das Ganze ist generationenübergreifend. Da Kosten anfallen werden, muss es durch die städtischen Gremien. Das werden wir in den nächsten Wochen angehen. Was hat es mit dem Planspiel Stadtrat auf sich? Wir wollen politische Bildung vorantreiben, indem wir Projekte dafür entwickeln. Eines war das Planspiel, das wir nun fertig konzeptioniert haben. Nach den Herbstferien wollen wir es in Schulklassen testen. Es gibt eine leichtere und eine komplexe Version. Wir können es noch ausbauen und anpassen. Es sollen ja möglichst viele Gruppen davon profitieren. Wie weit sind Sie mit dem geplanten Grillplatz? Das Projekt war nicht leicht umzusetzen. In der Innenstadt ging es nicht. Über die SPD haben wir Kontakt zu den Naturfreunden Grethen hergestellt, die im Eppental ein Clubhaus haben. Davor ist eine große Grünfläche, die sie uns zur Verfügung stellen. Man soll einen gemütlichen Grillabend an einem Ort genießen können, der andere nicht stört und trotzdem erreichbar ist. Mit der Planung sind wir schon sehr weit, es sind aber noch viele rechtliche Aspekte zu klären, wobei uns die Stadtverwaltung unterstützt. Sind noch weitere Projekte geplant? Ein längerfristiges ist der Ausbau der ÖPNV-Verbindungen in Dürkheim. Es geht vor allem um die späte Anbindung am Abend. Es gab schon Gespräche mit Verantwortlichen der Kreisverwaltung. Es ist schwierig. Wir müssen erst schauen, inwiefern wir Einfluss nehmen können. Auf jeden Fall bleiben wir dran. Prinzipiell sind wir immer offen für neue Projekte. Haben Sie schon etwas gewonnen? Im Februar haben wir den rheinland-pfälzischen Jugendengagementpreis bekommen und wurden im Zuge dessen für den Deutschen Engagementpreis nominiert. Sie waren am 21. September im Landtag zu Besuch. Wie kam es dazu und was haben Sie mitgenommen? Wir waren dort auf Einladung des Dürkheimer Landtagsabgeordneten Manfred Geis. Es war echt interessant, live zu sehen, wie die Landespolitik abläuft und auch den Unterschied von Bundestag und Landtag. Es ging auch um Themen, die uns selbst betreffen. Wir wollen Jugendlichen die Möglichkeit bieten, sich politisch weiterzubilden und nehmen daher immer gerne an solchen Veranstaltungen teil. Wie wird Ihre Arbeit in der Stadt aufgenommen? Wir sind sehr dankbar für die riesige Unterstützung: Stadtrat, Stadtverwaltung und der Bürgermeister stehen hinter uns. Auch Vertreter des Landesjugendrings helfen uns bei der Umsetzung der Projekte. Wir freuen uns über jedes neue Mitglied, das wir begeistern können. Über eines sollten sich junge Leute bewusst sein: Auch als Jugendliche können wir etwas bewegen. INFO Weitere Informationen über aktuelle Projekte und Veranstaltungen des Dürkheimer Jugendkomitees gibt es auf der Facebook-Seite „Jugendkomitee – Bad Dürkheim“. | Interview: Nathalie Leo

Das Jugendkomitee entstand im Zuge des ersten Dürkheimer Jugendkongresses am 24. September 2016.
Das Jugendkomitee entstand im Zuge des ersten Dürkheimer Jugendkongresses am 24. September 2016.
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