Bad Dürkheim „Was sehr gut läuft, ist André Rieu“

Am 24. September wird in beiden Kinos aus der Opéra national de Paris „La Traviata“ von Giuseppe Verdi übertragen.
Am 24. September wird in beiden Kinos aus der Opéra national de Paris »La Traviata« von Giuseppe Verdi übertragen.

«»Große Oper und klassische Konzerte mit Weltstars live im kleinen Neustadt bietet das Roxy-Kino seit rund drei Jahren und seit dem vergangenen Jahr auch das Cineplex. Beim Interesse am Klassikpogramm liege Neustadt vor allen anderen Cineplex-Kinos, sagt Geschäftsführer Frank Noreiks. Auch Michael Kaltenegger, Inhaber der Roxy-Kinos, ist mit der Resonanz auf die Live-Übertragungen aus großen Opernhäusern sehr zufrieden.

„In Neustadt haben wir generell ein sehr aufgeschlossenes und neugieriges Publikum“, so die Erfahrung von Noreiks nach über einem Jahr am Standort Neustadt. Das gelte auch für die Live-Übertragungen von Opern und klassischen Konzerten. „Opern werden sehr gut angenommen“, berichtet Kaltenegger. Anders sei das bei Übertragungen von Ballettaufführungen, da sei die Resonanz „eher bescheiden“, bedauert Kaltenegger. Stars der Klassik-Szene ziehen besonders viel Publikum an, das ist im Kino genauso wie im Opernhaus und da gibt es zwischen Roxy und Cineplex keinen Unterschied. „Die Neustadter gucken sehr genau, wer singt und spielt“, hat Noreiks festgestellt. Und je bekannter die Namen, umso größer sei das Interesse. „Was sehr gut läuft, ist André Rieu“, berichtet Noreiks. „Das Publikum ist in der Regel über 30 Jahre alt“, so die Erfahrung von Kaltenegger. Jüngere kämen nur vereinzelt zu den Opern- und Konzertübertragungen. Ähnlich sieht es im Cineplex aus. „70 Prozent der Besucher dieser Reihe sind über 40 Jahre alt und das, was man Bildungsbürger nennt“, sagt Noreiks. Wenn jüngere Leute kommen, seien das meist regelmäßige Kinogänger, die „es toll finden, dass so was im Kino läuft“. „Vielleicht werden sie dadurch an die Klassik herangeführt“, hofft Noreiks. Für manche Gäste sei die Opern- oder Konzertübertragung im Kino „ein besonderer Anlass, zu dem man sich etwas schicker anzieht“, erzählt Noreiks. Egal ob schick angezogen oder nicht „am Ende gehen alle beschwingt heraus“, weiß Noreiks. Opern- und Konzertübertragungen „müssen in beiden Neustadter Kinos laufen“, ist Noreiks überzeugt. „Der eingefleischte Neustadter, der in der Innenstadt wohnt, geht eher ins Roxy, wer etwas mehr Komfort haben möchte und auch essen gehen will, kommt zu uns“, so Noreiks. „Es gibt Besucher, die wollen speziell zu uns kommen, sie sind gern bei uns und sagen, wir möchten in der Stadt ins Kino“, sagt Kaltenegger. In manchen Wochen dränge sich das Angebot etwas, wissen beide Kinobetreiber. Das liege aber nicht an ihnen. „Die Übertragungen werden von einigen Opernhäusern angeboten und meistens muss man ganze Reihen buchen“, erklärt Kaltenegger. Die Übertragungen aus der Metropolitan Opera in New York dürfen in jeder Stadt nur in einem Kino gespielt werden. Seit rund einem Jahr hat das Cineplex für Neustadt das Übertragungsrecht und wird es nach Angaben von Noreiks auch in der kommenden Saison behalten. Bei anderen Opernhäusern ist das nicht so und deshalb kommt es manchmal vor, dass am gleichen Tag zur gleichen Zeit die gleiche Übertragung läuft. Das wird demnächst wieder der Fall sein: Am Donnerstag, 25. Juli, ist in beiden Kinos die Eröffnung der Bayreuther Festspiele zu sehen. Gespielt wird „Tannhäuser und der Sängerkrieg auf der Wartburg“.

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