Bad Dürkheim Wachenheim: Schwimmbadwiese wird Spielfläche

Kleine Kletterhelden: Ein Hügel mit Rutsche soll zum Entdecken einladen.
Kleine Kletterhelden: Ein Hügel mit Rutsche soll zum Entdecken einladen.

Ein Spielschiff, einen Rutschenhügel und später eine Pumptrackanlage: Wachenheimer Väter und das Ingenieurbüro „Stadt und Natur“ haben am Mittwochabend dem Stadtrat ihr Konzept für die Schwimmbadwiese präsentiert. Abschnitt für Abschnitt soll hier ein Spielplatz entstehen, der auch für Jugendliche attraktiv ist und Möglichkeiten für erwachsene Besucher bereithält. Dem ersten Abschnitt, der die Stadt gut 200.000 Euro kosten soll, hat der Stadtrat nun einstimmig zugestimmt – zusätzlich soll eine Toilette zur Verfügung gestellt werden.

Die Spielleitplanung in Wachenheim, auf deren Ergebnisse die Planung auch zurückgeht, ist schon einige Jahre her. Die Kinder, die sich 2013 ihre Gedanken gemacht haben, sind aus dem klassischen Spielplatzalter teilweise schon herausgewachsen. Einige waren am Mittwochabend im Stadtrat mit dabei, als Norbert Schäfer vom Ingenieurbüro und die Planungsgruppe aus Wachenheimer Vätern – Rüdiger Göbel, Matthias Schirmer, Thomas Giesenberg, Andreas Volz und Tanguy Le Cocguic – das Konzept vorstellten. Die erste Bauphase sieht einen Rutschenhügel mit Kletterschräge und Knüppelstufen vor. Ein Bachlauf mit Sand-Matsch-Anlage soll Spaß für die Kleinsten bringen. Schaukeln sollen das Angebot ergänzen. Sitzstämme, Liegen und Spieltische machen es auch der älteren Generation möglich, den „Generationenpark“ zu nutzen. Herzstück des ersten Bauabschnitts wird nach Wunsch der Planungsgruppe ein Schiff. Das sei zwar bei der Spielleitplanung nicht im Gespräch gewesen, die damals gewünschten Elemente seien in dem selbst „designten“ Bau aber enthalten – auch wenn noch nicht ganz feststehe, wie das Spielgerät am Ende aussehen soll. Das Schiff wäre in der Region ein Alleinstellungsmerkmal, finden die Väter. Sie wollen mit anderen zusammen ordentlich Eigenleistung ins Projekt stecken. Und damit die Kosten für die Stadt bei rund 200.000 Euro halten und etwa 85.000 Euro durch eigene Arbeit einsparen. Außerdem hoffen sie auf weitere Spenden. Der Unterhalt der Anlage, so die Berechnung, liege bei 7000 bis 15.000 Euro jährlich. Für Arnold Nagel (FWG) war eine Toilettenanlage „unabdingbar“. Nach einer Diskussion einigte sich das Plenum, die Toilettenfrage noch bei der Umsetzung des ersten Abschnitts zu klären. Nagel konnte sich mit dieser Ansicht durchsetzen, auch wenn die Arbeitsgruppe selbst Bedenken wegen der Kosten äußerte. Bürgermeister Torsten Bechtel (CDU) war ebenfalls dafür zu warten, da ohnehin eine Lösung am Schwimmbad in Planung sei. Zu den Kosten sagte er: „Unter 200.000 Euro bekommt man das nicht hin.“ Schäfer konnte von seinen Erfahrungen mit „Alla-Hopp“-Anlagen berichten. Ein Toiletten-Pavillon einer solchen Anlage koste um die 150.000 Euro. Bechtel sah die nahe Schwimmbadtoilette – nur für Dauerkarteninhaber nutzbar – oder die öffentliche Toilette am Rathaus als hinreichend für den Übergang an. Nun hat der Stadtrat beschlossen, dass es ohne Toilette nicht geht. Wie und wo Toiletten entstehen sollen, oder ob bestehenden Anlagen genutzt werden können, steht noch nicht fest. Die Väter stellten noch drei weitere Abschnitte vor. Sie sollen nacheinander umgesetzt werden und seien unabhängig voneinander. Nach jedem Abschnitt könne gestoppt werden. Ein Abschnitt soll Trampoline, Findlinge und ein Stufenheck enthalten (Bauphase 2, rund 130.000 Euro). Ein anderer eine Mikadoanlage und eine Seilbahn (Bauphase 3, bis zu 40.000 Euro) – dieser Abschnitt ist jedoch noch mit einem Fragezeichen versehen, weil hier noch nicht klar ist, ob der Stadt die Fläche zur Verfügung steht. Der mit „Bauphase 1a“ überschriebene Abschnitt sieht eine Pumptrackanlage vor, also eine Mountainbikestrecke mit Wellen. Die rund 100 Meter lange Rundbahn auf einer Fläche von 500 Quadratmetern soll mit Asphalt gestaltet werden, um die Pflege möglichst einfach zu halten. Bis zu 70.000 Euro könnte das kosten. Aus Sicht der engagierten Väter ein „Alleinstellungsmerkmal“ in der Region und gerade für die Generation der 14- bis 18-Jährigen interessant. Eine Entscheidung über diesen Abschnitt stand am Mittwoch noch nicht an. Zitiert —„Wir bauen das Schiff zum Flugzeugträger um.“ Klaus Huters (SPD) nicht ganz ernst gemeinter Kommentar zum Antrag von Arnold Nagel (FWG), in Wachenheim Flugrettungsplätze auszuweisen.

Mountainbiker, aber auch Inlineskater sollen auf einer Pumptrackanlage Bewegungsfreiheit bekommen. Der Rundkurs ist laut der Pla
Mountainbiker, aber auch Inlineskater sollen auf einer Pumptrackanlage Bewegungsfreiheit bekommen. Der Rundkurs ist laut der Planungsgruppe für jedes Alter geeignet.
Blaue Phase: Der erste Abschnitt (links) sieht ein Schiff, einen Hügel und eine Matsch-Anlage vor. Später könnte (in Gelb) eine
Blaue Phase: Der erste Abschnitt (links) sieht ein Schiff, einen Hügel und eine Matsch-Anlage vor. Später könnte (in Gelb) eine Pumptrackanlage entstehen.
Hügel in der Theorie: So sieht der Plan aus.
Hügel in der Theorie: So sieht der Plan aus.
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