Bad Dürkheim Verblüffend real

Künstler Nikolaj Arndt aus Marburg hat das lebensecht wirkende Tier an zwei Tagen geschaffen. Sein mit Acryl und Pigmenten gemaltes Löwenbild ist nicht so vergänglich, wie die beim Gönnheimer Street-Art-Festival übliche Straßenmalerei; es ist wetterbeständig. Der in einer Fensternische thronende Löwe entstand bei Gluthitze – unter erschwerten Bedingungen. Zuvor war auf dieser Wand ein Drache zu sehen gewesen, ebenfalls ein Resultat des Festivals. Die Lichtverhältnisse waren für den Künstler beim Malen eine besondere Herausforderung. Die weiße Wand reflektierte das Licht so stark, dass der Maler fasst nichts sehen konnte. Das erschwerte das Gestalten der Details sehr. Wenn er male, vergesse er die Welt um sich herum und sei völlig auf das Bild fokussiert, berichtete Projektleiterin Heike Ditrich. Selbst das Essen lasse der Künstler dann ausfallen. Arndt war von Anfang an ein gerne gesehener Gast auf dem Wine-Street-Art-Festival über die Wein- und Kulturtage in Gönnheim. Beim ersten Festival 2016 wurde er zum Sieger bei den Profikünstlern gekürt, in den folgenden Jahren war er stets unter den prämierten Künstlern. Er war immer einer der Besten, die in Gönnheim am Start waren, seine 3D-Bilder scheinen zu leben. Am Wochenende kann er aus Termingründen nicht dabei sein. Er bereitet sich auf ein Festival in Blumberg vor, da möchte er das größte 3D-Bild Süddeutschlands schaffen. Durch das Löwenbild hat er sich auch in diesem Jahr beteiligen können. Nikolaj Arndt wurde in einer kleinen Stadt in Russland namens Gavrilov Posad geboren. Der 44-Jährige absolvierte sein Studium an einer pädagogischen Künstlerakademie. Im Jahr 2006 zog Nikolaj Arndt nach Deutschland. Seit 2009 nimmt er an Straßenkunstfestivals teil und wendet dabei seine Technik der 3D-Kunst an. Arndt unterrichtet derzeit an einer privaten Kunstschule und arbeitet mit Werbeagenturen und Galerien zusammen.