Bad Dürkheim „Trot!“, „Canter!“ und „Loben!“

Welt- und Europameister Nuno Avelar ist bei seinem Kurs in Weisenheim mit Spaß bei der Sache. Im Hintergrund Wiebke Schüller mit
Welt- und Europameister Nuno Avelar ist bei seinem Kurs in Weisenheim mit Spaß bei der Sache. Im Hintergrund Wiebke Schüller mit Capote.

«Weisenheim am Sand.» Nuno Avelar hat kürzlich wieder den Reitverein (RV) Weisenheim am Sand besucht. Der 35-jährige Portugiese ist Europa- und Weltmeister in der Arbeitsreitweise. Er ist zudem international anerkannter Reittrainer. An zwei Tagen gab Avelar beim RV einen Dressur- und Working Equitation-Kurs.

„Trot!“, „Canter!“ und „Loben!“ Eine Mischung aus englischen und deutschen Reit-Anweisungen hallt über das Areal des RV Weisenheim. Nuno Avelar ist wieder voll in seinem Element. Der 35-Jährige gibt seiner Schülerin Wiebke Schüller Tips, wie sie mit ihrem Pferd Capote den sogenannten fliegenden Galopp trainieren kann. Die Inhalte von Avelars Lehrgang betreffen an diesem Tag vor allem die klassischen Grundsätze des Dressurreitens. Beim Unterrichten seiner zwei- und vierbeinigen Schüler ist dem 35-Jährigen vor allem eines wichtig: „Ich will, dass die Reiter ein Team mit ihrem Pferd bilden und geduldig sind“, so Avelar. Viele Reiter würden ihrem Pferd zu früh zu viel abverlangen und Lektionen fordern, zu denen das Pferd noch nicht bereit ist. „Aber man muss schon auf die richtige Zeit warten.“ Seine Schüler hören auf ihn. Nuno Avelar hat sich mittlerweile den Ruf eines international anerkannten Reitlehrers erworben. Er ist Reiter der portugiesischen Working Equitation Nationalmannschaft. Und mit seinem Team feierte er 2013 in Italien die Europameisterschaft und wurde ein Jahr später in Österreich Weltmeister. In der Einzelwertung gewann er bei beiden Meisterschaften die Bronze-Medaille. Weiterhin gewann Nuno Avelar in den Jahren 2012, 2013 und 2014 die Portugiesische Meisterschaft in Portugal. Zudem ist Avelar professioneller Trainer in der Working Equitation und in der klassisch-iberischen Dressur. Er absolvierte seine Ausbildung zum Bereiter und Reitlehrer am portugiesischen Nationalgestüt „Coudelaria de Alter“ und besitzt die internationale FEI-Trainerlizenz. 2018 führte er als Trainer der deutschen Nationalmannschaft das Team zum Working-Equitation-Weltmeistertitel – als erste nicht-portugiesische Mannschaft. „Working Equitation ist sehr komplex, es ist unter anderem eine Mischung aus Dressurreiten, Trail und Geschwindigkeitstest“, erklärt Avelar und erzählt, dass oft nur mit einer Hand geritten werde. Die Disziplin soll an die berittene Rinderarbeit erinnern, wie sie in Portugal seit Jahrhunderten praktiziert wird. Der Liebe wegen hat es Avelar vor einigen Jahren nach Gernsheim in Südhessen verschlagen. Dort hat er Pferde in Beritt, gibt Reitunterricht und bereitet Pferde an der Hand oder unter dem Sattel für Zuchtschauen vor. Dass Avelar nun wieder in Weisenheim zwei Tage lang seine Erfahrung weitergab, liegt vor allem an Sandra Köberlein. Das RV-Vereinsmitglied hat die iberische Dressur beim RV etabliert und kennt den Portugiesen schon länger. „Es hat wieder Spaß hier gemacht“, sagt Averlar nach dem Ende der Trainingseinheit mit Wiebke Schüller.

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