Bad Dürkheim Therme: Stadtrat für Basispaket

Großprojekt: Am Salinarium soll die neue Therme als Anbau entstehen.
Großprojekt: Am Salinarium soll die neue Therme als Anbau entstehen.

Der Dürkheimer Stadtrat hat gestern am frühen Abend mit großer Mehrheit für die Umsetzung des 32,4 Millionen Euro schweren Basispakets beim geplanten Bau der Therme gestimmt. Darin enthalten sind unter anderem der Neubau mit Therme, Sauna- und Wellnessbereich sowie Thermen- und Saunagarten (wir berichteten in der gestrigen Ausgabe). Auch ein neuer Turm mit zwei Rutschen fürs Salinarium soll neu entstehen und den bisherigen ersetzen. Wie es mit dem Warmaußenbecken des Freizeitbads weitergeht, entscheidet der Stadtrat in der nächsten Sitzung am 28. August.

Beinahe philosophisch eröffnete Bürgermeister Christoph Glogger (SPD) die gestrige Sitzung mit einem Zitat des antiken Denkers Thales von Milet: „Wasser ist das schönste Ding der Welt. Wasser ist der Ursprung von allem.“ Glogger wies bei aller Poesie aber auch auf die Tragweite des Projekts hin, über das die Ratsmitglieder abstimmen sollten: „Auf absehbare Zeit ist die Therme die größte Investition der Stadt.“ Ernst Ulrich Tillmanns, Geschäftsführer der Stuttgarter „4a Architekten“, stimmte mit einer ansprechenden Präsentation – die doch eher schnörkellose aus den Vorberatungen vergangene Woche wurde mit Fotos vergleichbarer Thermen-Projekte des Büros unterlegt – auf das Vorhaben ein. „Man muss sich wohlfühlen, die Therme ist unsere zweite Haut“, sagte der Architekt. Ratsmitglieder und die Besucher der Sitzung bekamen einen Eindruck davon, wie die Architekten dieses „Wohlfühl-Klima“ in anderen Bädern hergestellt haben: mit viel Holz, Glas und freundlichen, warmen Farben. Eher schnörkellos dagegen die Erklärung von SPD-Fraktionschef Ralf Lang zum Warmaußenbecken des Salinariums: „Warmaußenbecken und Salinarium gehören zusammen. Das haben wir den Menschen so gesagt und das war auch Ergebnis der Bürgerbefragung. Eine bauliche Veränderung im Jahr 2030 kann keine Alternative sein.“ Bürgermeister Glogger wies darauf hin, dass sich der Rat einig sei, dass es das Warmaußenbecken des Salinariums weiterhin geben soll. Wie berichtet, ist die Koalition aus CDU, FDP und Grünen allerdings gegen den von den Architekten vorgeschlagenen neuen Standort für das Becken, das dem Neubau der Therme weichen muss. Die Koalitionäre würden notfalls mehrere Jahre ohne das Warmaußenbecken in Kauf nehmen, wenn sich kein geeigneter Platz dafür findet. In diesem Fall müsse auf die Neuordnung der Freibecken im Salinarium gewartet werden, so die gemeinsame Linie. Die SPD würde dagegen auch den bislang von den „4a Architekten“ vorgeschlagenen Standort akzeptieren. Diese haben nun bis zur nächsten Stadtratssitzung Zeit, eine „stimmige Lösung“ für eine Realisierung des Beckens im ersten Bauabschnitt zu präsentieren. Gelingt das nicht, wird das Becken in einem späteren Bauabschnitt realisiert. Am Ende stimmten zwei Mitglieder der SPD-Fraktion gegen den Beschlussvorschlag. Er sehe seine Bedenken gegen die Therme an diesem Standort als Anbau ans Salinarium bestätigt, begründete Karl Brust (SPD) sein ablehnendes Votum. Petra Dick-Walther (FDP) schlug vor, zu überlegen, ob nicht das Warmaußenbecken anstelle des Rutschenturms im ersten Bauabschnitt realisiert werden könne. Marks Wolf (CDU) sagte, es sei nicht geschickt, das Publikum für die Rutsche gegen das Publikum für das Warmaußenbecken auszuspielen. Zudem mache die Rutsche das Salinarium gerade für die umkämpfte junge Zielgruppe interessant.

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