Bad Dürkheim Schröck-Elf lässt Leichtigkeit vermissen

Hat sich am Mittwoch den Außenknöchel gebrochen und wurde sofort operiert: Weisenheims Joshua Josy (weißes Trikot).
Hat sich am Mittwoch den Außenknöchel gebrochen und wurde sofort operiert: Weisenheims Joshua Josy (weißes Trikot).

«FREINSHEIM/WEISENHEIM AM SAND.» Im Zeichen des Abstiegskampfes steht am Sonntag, 15 Uhr, in der Bezirksliga die Partie des FV Freinsheim beim VfB Haßloch. Der Tabellenletzte SV Weisenheim erwartet zur gleichen Zeit Mitaufsteiger TuS Knittelheim.

Wenn Andreas Schröck, der Coach des FV Freinsheim, im Moment rund um ein Fußballspiel einen Wunsch frei hätte, wäre dieser nicht schwer zu erraten. „Wir müssen mal wieder ein zweites Tor nachlegen, um mehr Ruhe in unsere Aktionen zu bringen“, verdeutlicht der Übungsleiter. Sowohl gegen Lustadt am Sonntag, als auch gegen Mutterstadt am Mittwoch führte der FVF 1:0, doch jeweils reichte es nicht zum Sieg. Vielleicht muss sich das Team erst wieder mit dem Gefühl einer Führung vertraut machen, denn zuvor geriet Freinsheim siebenmal in Folge in Rückstand, holte aber in diesen Partien noch viermal einen oder drei Punkte. Den letzten Sieg nach einer Führung gab es im Oktober gegen Berghausen. „Unserem Spiel fehlen derzeit die Leichtigkeit und die Sicherheit im Abschluss“, hat Schröck erkannt. Gegen Mutterstadt hat sich Rechtsverteidiger Sebastian Schmidt eine Leistenverletzung zugezogen, wurde aber von Nils Nebel gut ersetzt. Marcel Pauli musste raus, weil er einen Ball an die Schläfe bekam, doch er sollte wieder fit sein. Auch Elmir Brguljak kehrt nach seiner Sperre für ein Spiel in den Kader zurück, er hatte sich zuvor beim Team für seine überflüssige Rote Karte entschuldigt. Der Tabellenvorletzte VfB Haßloch steht mit dem Rücken zur Wand, ihm hilft nur ein Sieg. Die zu erwartende offensive Ausrichtung, sollte den Blau-Weißen Räume zum Kontern ermöglichen. Ein Lieblingsgegner ist der VfB für Freinsheim jedoch nicht. In der Bezirksliga haben die Teams dreimal die Klingen gekreuzt, dreimal hat Haßloch gewonnen. Das Torverhältnis: 2:13 aus FVF-Sicht. Ein Grund mehr, am Sonntag Gas zu geben. Eine Rolle wie sie die Mitaufsteiger Knittelsheim, Freimersheim und Berghausen spielen hat man sich auch in Weisenheim erhofft. Doch während die anderen Neulinge alle noch gute Chancen auf den Klassenerhalt haben, gilt es für den SVW in einer Saison mit Pleiten, Pech und Pannen wenigstens halbwegs das Gesicht zu wahren. „Andere Mannschaften sind cleverer und vor dem gegnerischen Tor kaltschnäuziger. Unser Kader hat nicht durchgängig Bezirksliga-Niveau“, sagt Trainer Günther Golfier. Außerdem werden anders als in der A-Klasse Abwehrfehler jetzt gnadenlos bestraft. 64 Gegentreffer nach 20 Spielen sind ein Albtraum. „Nach dem 3:4 gegen 08 Haßloch war jeder Spieler wie ein Häufchen Elend in der Kabine gesessen. Es ist ganz schwer, die Mannschaft nach diesem erneuten Nackenschlag wieder aufzurichten“, spielt der Coach darauf an, dass es nach 89 Minuten noch 3:2 für die Blau-Roten stand. Und als hätte Weisenheim in dieser Runde nicht schon genug Leid erfahren müssen, kam es gegen Haßloch knüppeldick. Joshua Josy brach sich an seinem 23. Geburtstag kurz vor dem Ende den Außenknöchel und wurde noch in der Nacht operiert. Vielleicht kann das Team am Sonntag auch für ihn spielen und den zweiten Saisonsieg einfahren. „Eigentlich müsste die Mannschaft jetzt befreit auftreten und die Angst, nicht gewinnen zu können, in der Kabine lassen“, hofft Golfier. Klar ist inzwischen, dass der SV Weisenheim nicht mehr zweigleisig planen muss.

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