Kreis Bad Duerkheim Nils erklärt: Von Raupen und Schwärmern

Diese große Raupe haben Leander, Yaron und Milian gefunden.
Diese große Raupe haben Leander, Yaron und Milian gefunden. Foto: Ladwig

Was hat es zu bedeuten, wenn eine Raupe ein Horn auf dem Hinterleib trägt? Noch dazu ist das Tier richtig riesig. Muss man sich vor ihr in Acht nehmen?

Das ist ja eine Riesenraupe! Ein Horn trägt sie auch noch! Leander, Yaron und Milian von der Umweltgruppe „Baumläufer“ haben sie in den Dürkheimer Weinbergen gefunden. Die Jungs haben keine Angst, sie auf die Hand zu nehmen und genau zu betrachten. Wie du siehst, ist das Tier völlig harmlos.„Das ist die Raupe des Windenschwärmers“, sagt Experte Michael Ochse, Vorsitzender der Dürkheimer Pollichia. Dieser Schmetterling gehört zu den Nachtfaltern, und man entdeckt ihn erst, wenn es dunkel wird. Er ist ein sogenannter Schwärmer. Für diese Falter-Familie sind besonders große Raupen typisch, und viele von ihnen tragen ein Horn.

Bis zu zwölf Zentimeter groß

Die seltene Raupe, die Leander auf der Hand hält, kann sogar zwölf Zentimeter groß werden. Sie gehört zu den größten Raupen Europas. Stell dir vor, wie stark sie gewachsen sein muss! Nachdem sie aus dem Ei geschlüpft war, war sie nämlich noch winzig klein.

Um zu wachsen, frisst sie an den Blättern von Winden. Mal sind die Raupen des Windenschwärmers grün oder gelb, mal orange, braun oder schwarz und manchmal gestreift. Das Horn auf dem Ende des Hinterleibs ist überhaupt nicht gefährlich. Die Raupe trägt es wohl nur, um damit hungrige Fressfeinde abzuschrecken.

Das Verpuppen schaffen nicht alle

Wenn sie nicht vorher gefressen wird und ausgewachsen ist, verpuppt sie sich. Dazu vergräbt sich die Raupe im Erdboden. Später schlüpft aus der Puppe ein Schmetterling. Diese Entwicklung schaffen aber längst nicht alle. Unseren Winter überleben die späteren Raupen oder Puppen des Windenschwärmers nicht. Wenn es frostig wird, sterben sie. Du fragst, warum dieser Falter dann überhaupt bei uns vorkommt? „Er ist ein Wanderfalter“, sagt Experte Michael Ochse. „Jedes Jahr fliegen Windenschwärmer im Frühsommer aus Nordafrika oder Südeuropa zu uns ein und versuchen, sich auszubreiten.“ lad

So sieht die Raupe von nahem aus.
So sieht die Raupe von nahem aus. Foto: Ladwig
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