Kreis Bad Duerkheim Neugierig aufeinander

Nie ohne Nationalfahnen: Oberbürgermeister Marc Weigel und Bürgermeister Ibrahim Genç.
Nie ohne Nationalfahnen: Oberbürgermeister Marc Weigel und Bürgermeister Ibrahim Genç.

Obwohl in der Türkei und damit auch in Yenisehir, Stadtteil von Mersin und seit 20 Jahren Partnerstadt von Neustadt, der Wahlkampf tobt: Ibrahim Genç hat sein voller Terminkalender nicht davon abgehalten, so viel Zeit wie möglich mit der Neustadter Delegation zu verbringen. Vier ganze Tage war die sechsköpfige Gruppe mit Oberbürgermeister Marc Weigel (FWG) an der Spitze zu Gast in der Stadt an der türkischen Mittelmeerküste. Am Dienstag kehrten sie nach Hause zurück – beeindruckt von der türkischen Gastfreundschaft und entschlossen, die Partnerschaft weiter auszubauen. Er sei neugierig darauf gewesen, einen parteilosen Oberbürgermeister kennenzulernen, der noch dazu erst 39 Jahre alt sei, machte Genç beim ersten Gespräch am vergangenen Freitag deutlich. Der 69-Jährige gehört der Republikanischen Volkspartei (CHP) an, einer sozialdemokratischen Gruppierung. Im 15. Jahr Bürgermeister von Yenisehir, hatte es Genç bislang immer mit Hans Georg Löffler (CDU) zu tun. Seine Bitte an Weigel: Er müsse ihm erklären, wie es möglich sei, als parteiloser Bewerber gewählt zu werden ... Viermal war Ibrahim Genç bereits in Neustadt, zuletzt anlässlich des Weinlesefests 2014. Dabei hatte er auch Marc Weigel kennengelernt, erst als Kulturdezernent, dann als Oberbürgermeister-Kandidat. Bald will er wieder in die Pfalz kommen, vorausgesetzt, er tritt 2019 erneut bei den Kommunalwahlen an. Abhängen könnte das davon, wie die Präsidentschaftswahl im Juni ausgeht. Sollte Genç 2019 ein viertes Mal als Bürgermeister kandidieren, ist er sicher, gewählt zu werden. 2019 ist auch das Jahr, das sein deutscher Amtskollege im Auge hat. Nicht wegen Wahlen, sondern mit Blick auf engere Kontakte zu den Menschen in Yenisehir. Eine Neustadter Bürgerreise kann sich Weigel vorstellen, auch, um mögliche Vorurteile gegenüber der Türkei angesichts der aktuell schwierigen politischen Lage abzubauen. Und auf jeden Fall einen Schüleraustausch, verbunden mit einem sozialen oder kulturellen Projekt. Dabei könnte es auch um Neustadter Jugendliche mit türkischen Wurzeln und eine verbesserte Integration gehen.

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