Bad Dürkheim Michaelismarkt und „Walk and listen“ als Besuchermagnet

Mittelalter trifft Neuzeit beim Michaelismarkt.
Mittelalter trifft Neuzeit beim Michaelismarkt.

Der Michaelismarkt und siebte „Walk and listen“-Auflage haben am Wochenende unzählige Menschen an den Gradierbau nach Bad Dürkheim kommen lassen.

„Die Resonanz beim Auftakt am Freitag war bombastisch“, berichtet Petra Dick-Walther, Vorsitzende des Fördervereins Gradierbau, gut gelaunt. Der Verein hat das "Walk and listen" organisiert. „Anfangs zweifelten wir, ob um 17 Uhr überhaupt jemand kommt. Aber dann war es überraschend voll und die Leute saßen auch noch um 21 Uhr bei uns“, erzählt sie vom gelungenen Auftritt der WHG Big Band. Am Samstag hätten sich die Sitzgarnituren erst mit dem einsetzenden Regen geleert, doch dafür seien die Menschen am Sonntag in Scharen zurückgekehrt. Auch die Befürchtungen im Vorfeld wegen des parallelen Bauernmarkts in der Innenstadt hätten sich nicht bewahrheitet: „Wir sind keine Konkurrenz. Im Gegenteil: Die Leute schlendern über den Bauernmarkt und spazieren dann durch den Kurpark zu uns – oder umgekehrt. So sind sogar mehr Gäste hier als sonst“, sagt sie.

"Keine Durchhängephasen"

Ihre Stellvertreterin Beate Philipp nickt zustimmend mit dem Kopf. „Dieses Mal gibt es keine Durchhängephasen. Es herrscht ein ständiges Kommen und Kommen, der Besucherstrom reißt seit heute Morgen nicht ab“, schildert sie ihre Beobachtungen. Der Ausschank an der Michaelis-Kapelle auf dem Michelsberg erfreut sich anscheinend ebenfalls regen Zuspruchs, unablässig strömen bunte Punkte – so wirken die Fußgänger aus der Ferne – durch die Weinreben nach oben. „Typisch: Es sind immer Männer, die vor den Waffen stehen“, kommentiert eine Besucherin das Treiben vor den Ständen des Mittelaltermarkts, den die IG Winelandgames zusammen mit der Bad Dürkheimer Touristinfo auf die Beine gestellt hat. „Die Schwerter sind echt!“, kontert ein Junge. Neben der Darbietung eines Gauklers und den Essensständen weckt das Foltermuseum großes Interesse. Von der Streckbank hatten die meisten gehört, aber Spanischer Bock, Ketzergabel und Judaswiege? Gut, dass Informationstafeln Funktion und Zweck erläuterten. „Das hätten sie mit denen machen sollen, die die Salinen abgefackelt haben“, findet ein älterer Gast, dass manche Bestrafung zu unrecht aus der Mode kam.

Vielfalt und Größe des Michaelismarkts begeistern

Ulrike Freiermuth hingegen begeistern Größe und Vielfalt des Michaelismarkts, der eigens zum 600. Wurstmarkt-Jubiläum abgehalten wurde. „Er ist deutlich besser als der Mittelaltermarkt auf der Hardenburg. Auch die Qualität der Waren ist besser“, lautet ihr Urteil. Mit dieser Einschätzung sei sie nicht alleine. „Die Gewandeten, mit denen ich gesprochen habe, sind alle total begeistert. Sie finden auch das Flair toll“, sagt die 45-jährige Dürkheimerin. Einziger Wermutstropfen für sie: Statt moderner Musik hätten in den Pausen auf der Bühne mittelalterliche Klänge die Atmosphäre vervollkommnen sollen.

Viel Betrieb gab es bei „Walk and listen“.
Viel Betrieb gab es bei »Walk and listen«.
Auch eine Folterkammer war zu besichtigen.
Auch eine Folterkammer war zu besichtigen.
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