Bad Dürkheim Meisterlich gefochten

Emily Steinlage gewann...
Emily Steinlage gewann...

«FRANKENTHAL.» Emily Steinlage holte sich den Titel im Wettbewerb Degen U17 weiblich. Beim Degen U17 männlich scheiterte Gabriel Jung knapp, kam auf Rang zwei. Benedict Antoni siegte im Degenwettbewerb U13/14. Im gleichen Feld wurde Lars Dewender Zweiter. Steinlage meisterte ihre Aufgabe im Finalkampf gegen Diana Flat (TSV Speyer) am Ende souverän. Eigentlich habe sie nicht mit dem Sieg gerechnet, berichtet sie im Anschluss an das Finale im Gespräch. Das Feld war aber auch mit nur drei Wettkämpferinnen sehr dünn besetzt. Den dritten Platz belegte Vanessa Heese. Steinlage kam vor vier Jahre bei einem Schnupperkurs zum Fechten. Es habe ihr Spaß gemacht. Ob sie große Ziele in dieser Sportart habe, darüber habe sie noch nicht nachgedacht, bekennt sie. Sie gehe nicht oft auf Wettkämpfe. Früher habe sie Tennis gespielt. „Aber da finde ich den Fechtsport prickelnder.“ Benedict Antoni gewann alle acht Gefechte der Vorrunde, musste im Halbfinale ebenso gegen Aktive des Fechtzentrums Maxdorf antreten wie Lars Dewender. Beide Gefechte konnten die Dürkheimer für sich entscheiden, es kam zum DHC-Kräftemessen im Finale. Antoni gewann den Endkampf und ist ebenfalls Südwestdeutscher Meister, Dewender darf sich Vizemeister nennen. Gabriel Jung ärgerte sich im Anschluss an das abschließende Gefecht schon ein wenig. Denn er hatte im Finalkampf gegen den Gesamtsieger Vincenc Niclas Kocbek (Fechtzentrum Maxdorf) den Beginn verschlafen. Bevor er in die Gänge kam, hatte sein Konkurrent schon einen großen Vorsprung. „Ich hätte den Sieg holen müssen“, haderte er im Anschluss an das Gefecht. Seit vier Jahren ist er dabei, aber nach eigener Aussage erst seit einem Jahr richtig aktiv. Jetzt möchte er besser werden, suche aber nicht den schnellen Erfolg. „Ich möchte langsam erfolgreich werden.“ Langfristiges Ziel sei für ihn der Leistungssport. Auf dem Weg dorthin müsse er erst einmal die Rangliste der Junioren dominieren. Ehrgeizige Ziele, wenn man bedenkt, dass er einst in die Sportart reingeschnuppert hat aber zu dem Ergebnis kam: „Das ist nicht meins.“ Erst als ein Freund mit dem Fechten angefangen habe, sei er mitgezogen worden. Heute sagt er: „Es ist eine wunderschöne Sportart.“ Nicht alle Felder der Meisterschaft waren gut besetzt. Trotzdem berichteten Verantwortliche der Fechtabteilungen unter anderem aus Kaiserslautern und Bad Dürkheim von einem aktuell guten Zulauf an Nachwuchssportlern. Woran das liegt, das konnte der Abteilungsleiter des DHC, Timon Dick, auch nicht sagen. „Das sind Wellen. Nicht alle bleiben dabei. Die Jugendlichen wollen sich ausprobieren. Das ist aber normal. Immerhin haben bei den Dürkheimer jüngst neun Nachwuchssportler die Fechtprüfung abgelegt. Die ist Voraussetzung, um an Wettbewerben teilzunehmen.“ Trainer Anatoliy Dubyago, sowohl bei der TG Frankenthal als auch bei der TSG Friesenheim aktiv, brennt mit seinen 68 Jahren noch für den Sport. Er beklagt dass die Jugendlichen heute zu abgelenkt seien, sich nicht auf eine Sache konzentrieren. Er kritisiert den Fechtverband, der die Nachwuchsarbeit seit längerer Zeit vernachlässige. Er wuselt durch die Halle und ist überall zu finden. Der Titel des Rekordausrichters der Südwestdeutschen Meisterschaften gebührt der Frankenthaler Fechtabteilung. Thilo Liebhaber freute sich am Sonntag über einen reibungslosen Ablauf. Rund 90 Teilnehmer waren in den mehr als 20 Wettbewerben am Start.

... im Finalkampf gegen Diana Flat (rechts).
... im Finalkampf gegen Diana Flat (rechts).
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