Kreis Bad Duerkheim Mauerplätze begehrt

In der ersten Reihe: Hier genießen die Symposiumsbesucher den herrlichen Blick über das Rebenmeer und die Rheinebene bis zum Ode
In der ersten Reihe: Hier genießen die Symposiumsbesucher den herrlichen Blick über das Rebenmeer und die Rheinebene bis zum Odenwald.

Wetterbedingt kamen wohl etwas weniger Besucher zum Herxheimer Wein- und Sektsymposium. Doch die Plätze an der Mauer des Schlossgartens waren sehr begehrt. Hier genossen die Besucher den herrlichen Blick über das Rebenmeer und die Rheinebene bis zum Odenwald. Dazu gab es ein Glas Wein aus dem umfangreichen Angebot der Herxheimer Winzer und der Winzergenossenschaft. Kurz nachdem ein Tornado in Bobenheim am Berg und in der Region gewütet hatte, eröffnete die Herxheimer Weinprinzessin Katharina I. mit Bürgermeister Georg Welker (parteilos) und Hoheiten aus der Region das Fest. Viele Besucher kamen erst später am Abend zum Auftritt des Duos Maria Blatz & Tom Keller. Am Samstag sorgte DJ Jey Lawrence für musikalische Unterhaltung. Fotoausstellung über Berntal In der Jakobskirche war eine Fotoausstellung über das Naturschutzgebiet Felsenberg-Berntal zu sehen. Heimatforscher Eric Hass lud in der Kirche ein, ihn zu einem einstündigen Rundgang durch das Berntal zu begleiten. Mit viel Herzblut erklärte der 48-jährige Kellermeister die Entwicklung des Naturschutzgebietes. Als Geschenk der Familie Karcher aus Kaiserslautern ging das Plateau des Karrenfeldes 1914 an die Gemeinde Herxheim über. 1916 wurde dieses Gebiet, das 400 Quadratmeter umfasste, zum Naturschutzgebiet erklärt. Damit ist es das älteste Naturschutzgebiet im Landkreis Bad Dürkheim. 1999 wurde die Fläche auf rund dreihundert Hektar vergrößert, von Leistadt bis an die Weinstraße. „Leider wurde damals festgeschrieben, dass sofern eine Bundesstraße 271 West käme, diese durch das Naturschutzgebiet hindurchführen dürfe“, bedauerte Hass. Dies zu verhindern, ist das Anliegen von Hass und seinen Mitstreitern. Denn in diesem Gebiet liegen drei Höhlen. In der erforschten Karsthöhle wurden die seltene Höhlenassel sowie der Doppelschwanz gefunden, der zuvor noch nie in Deutschland entdeckt worden war. Fotos von Helmut Ehrenfeuchter zeigten das Berntal mit den Felsen aus Kalkalgen und Muschelkalk. In einer Vitrine wurden Fundstücke gezeigt. Etwa ein 12.000 Jahre alter Klingenkratzer aus Feuerstein, 20 Millionen Jahre alte Zähne von Meerestieren und ältere versteinerte Austern. Sie bezeugen, dass dieses Gebiet früher ein Meer war. Ob es im nächsten Jahr parallel zum Wein- und Sektsymposium wieder eine Ausstellung in der Kirche geben wird, sei fraglich, so Hass. Die 1000-jährige Jakobskirche zeigt viele Risse, die durch Absenkung entstanden sind. Eine Renovierung sei dringend notwendig. Geld wolle man unter anderem mit dem Kirchenrestaurationswein, dessen Etikett von der Weinprinzessin Katharina gestaltet wurde, sammeln. Es wäre schade, wenn diese Kirche mit ihren Fresken aus dem 13. Jahrhundert nicht mehr betreten werden dürfte.

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