Kreis Bad Duerkheim Knallrot und knittrig

Knallrot leuchtet der Mohn! An manchen Stellen zeigt er jetzt seine schönen, zarten Blüten.
Knallrot leuchtet der Mohn! An manchen Stellen zeigt er jetzt seine schönen, zarten Blüten.

Im Mai fängt der Klatschmohn an zu blühen. Dann setzt er knallig rote Tupfer in die Landschaft. So wie in unserem Foto an den Gleisen der Rhein-Haardtbahn bei Gönnheim. Wenn die Sonne scheint, heizen sich die Steine unter den Schienen schnell auf. Das mag der Mohn, denn zum Wachsen und Blühen braucht er Licht und Wärme.

So kräftig die Farbe seiner Blütenblätter auch ist, so zart und hauchfein sind sie gleichzeitig. Fast erinnern sie an dünnes, knittriges Papier. Eine einzelne Mohnblüte bleibt auch nicht lange bestehen. Nach zwei oder drei Tagen vergeht sie schon wieder. Ist aber nicht schlimm. Schau mal genau hin, dann siehst du auf den behaarten Stängeln lauter grüne Blütenknospen. Darin stecken schon die nächsten Blüten. Noch sind sie geknautscht und zusammengedrückt. Aber sobald die haarigen Kelchblätter abfallen, können sie sich entfalten. Bienen und Falter besuchen den Klatschmohn. Sie finden in den Blüten viele Pollen. Nur Nektar hat die Mohnblume nicht. Wenn die Blüte befruchtet ist, reifen in den Kammern der Mohnkapsel unzählige Samen. Hunderte, sogar Tausende winziger, schwarzblauer Körner sitzen in einer einzigen Kapsel. Diese grünen Kapselfrüchte des Mohns fallen weniger auf. Aber auch sie sehen hübsch aus. Man zählt sie zu den Streufrüchten. Auf dem Foto siehst du so eine Kapsel links neben der Blüte. Ihre Samen zerstreuen sie, wenn der Wind sie auf den dünnen Stängeln hin und her bewegt. Durch den Schwung können die leichten Körnchen meterweit fliegen. Mohn ist ein sogenannter Lichtkeimer. Seine Samen keimen also am besten auf Flächen, wo wenig wächst und viel Licht hinkommt. Sie dürfen auch nicht von Erde zugedeckt sein. Und woher kommt der Name „Klatschmohn“? Das erklärt man damit, dass die zarten Blüten aneinanderklatschen, wenn es nasses, windiges Wetter gibt.

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