Bad Dürkheim „Katarina Witt zu treffen, war einfach großartig“

Neben ihrem Idol in der ARD-Ratesendung: Kiara (rechts) zusammen mit Katarina Witt und Moderator Kai Pflaume.
Neben ihrem Idol in der ARD-Ratesendung: Kiara (rechts) zusammen mit Katarina Witt und Moderator Kai Pflaume.

Das Vorbild einmal persönlich treffen, davon träumen viele Nachwuchstalente. Für Kiara Siehr aus Grethen ging dieser Traum im November in Erfüllung: Die Zwölfjährige, die beim Mannheimer ERC Eiskunstlauf trainiert, traf nicht nur Katarina Witt, sondern durfte sich mit der ehemaligen Profi-Eiskunstläuferin auch noch messen: Bei der Fernsehsendung „Klein gegen Groß“, die morgen Abend um 20.15 Uhr in der ARD ausgestrahlt wird.

Kiaras Familie wird morgen Abend natürlich vorm Fernseher sitzen. Auch wenn alle schon gemeinsam bei der Aufzeichnung in Berlin dabei waren, so „wissen wir doch nicht, wie das Material am Ende zusammengeschnitten wurde und sind daher sehr gespannt“, sagt Mama Jeannine Siehr. Für die junge Nachwuchssportlerin, die mindestens zweimal pro Tag auf dem Eis steht, wird es „etwas komisch werden, sich selbst im Fernsehen zu sehen“, sagt die Zwölfjährige. Etwas aufgeregt sei sie bei der Aufzeichnung gewesen. Doch Nervosität gehöre eben dazu. „Früher war ich vor Wettkämpfen sehr aufgeregt, aber sobald ich aufs Eis gehe, werde ich ganz ruhig“, sagt sie. Ihre erste Kür ist sie mit sieben Jahren gelaufen, zur Musik „Somewhere Over the Rainbow“. Seitdem tritt Kiara, die in Mannheim zur Schule geht, regelmäßig bei Wettkämpfen an. Dazu gehört neben der Kür auch das Kurzprogramm. „Zwei Musiken, zwei Kleider, zweimal Stress“, fasst Mama Jeannine den außergewöhnlichen Aufwand für den Lieblingssport ihrer Tochter zusammen. Ihr und Ehemann Tino war es wichtig, dass alle Kinder sportlich aktiv sind. Während Bruder Dominic (19) sich ganz klassisch für Fußball entschied und Schwester Lisa-Marie (20) dem Gardetanz nachging, fiel Kiaras Wahl eher ungewöhnlich aus. Nach einem Schnupperkurs stand fest: Eiskunstlauf und nichts anderes. „Sie ist mehrmals hingefallen, aber immer wieder mit einem Lächeln aufgestanden“, erinnert sich ihre Mutter. Die Trainer erkannten Kiaras Talent, die junge Dürkheimerin wurde schon früh gefördert und strebt nun eine Profisportkarriere an. Im Januar wird die baden-württembergische Meisterin im Nachwuchsbereich von 2014 zum ersten Mal bei den Deutschen Meisterschaften in Chemnitz an den Start gehen. Ihre ganze Familie steht bei der Erfüllung ihres Traums hinter ihr. „Wir finden gut, dass sie so zielstrebig ist“, lobt Lisa-Marie ihre jüngere Schwester, die auch die Herausforderung des Fernseh-Duells mit Disziplin angegangen ist. Immerhin war die Aufgabe keine leichte: Es galt, 50 Sportler anhand der Kür-Schrittfolgen zu erkennen. Bei jeder Gelegenheit wurde die Siebtklässlerin von Freunden oder ihrer Familie abgehört. Name, Wettkampf, Jahr und Ort musste sich die junge Sportlerin merken. Das Videomaterial hat sie stundenlang angeschaut. Im Studio kam dann bei der Probe die Überraschung: Zu sehen bekam Kiara nur die Schlittschuhe. „Damit hatten wir nicht gerechnet, denn wir hatten uns auch Bandenwerbung als Anhaltspunkte zum Lernen gesetzt“, meint Jeannine Siehr. „Das Muffensausen“, so Siehr weiter, war dementsprechend groß, allerdings nicht bei Kiara. Sie ging top vorbereitet in die Aufzeichnung und konnte sogar die Kameras um sich herum ausblenden. „Katarina Witt zu treffen, war einfach großartig“, schwärmt die Zwölfjährige. Sie sei locker und sehr witzig gewesen. „Sie hat sich rührend um Kiara gekümmert. Wann immer ein Pressefoto gemacht werden sollte, hat sie Kiara mit dazu geholt und sich völlig zurückgenommen. Moderator Kai Pflaume war ebenfalls stets für die Kinder da. Er ist einfach eine coole Socke“, meint Mama Siehr. Auf all die Promis zu treffen, neben Witt waren auch Ex-Formel-1-Fahrer Nico Rosberg oder Kunstturner Fabian Hambüchen dabei, sei ein Erlebnis gewesen. Ein weiteres Erlebnis wird die Fernsehausstrahlung morgen Abend sein. „Hoffentlich erschrecken wir nicht vor uns selbst“, sagt Jeannine Siehr und lacht. Denn ein TV-Team hat auch Einspieler für die Show bei Siehrs zu Hause in Grethen gedreht. „Das werden wir auf jeden Fall so schnell nicht vergessen“, sind sich alle einig. Egal ob Kiara das Duell gewinnt oder nicht – was hier natürlich nicht verraten wird –, eine Gewinnerin ist sie definitiv. Katarina Witt war so begeistert von ihr, dass sie Kiara vor kurzem sogar zu einem Pressetermin für die kommende „Disney on Ice“-Show eingeladen hat. „Jetzt fehlt uns nur ein Sponsor“, meint Jeannine Siehr, die gemeinsam mit ihrem Mann nicht nur viel Zeit, sondern auch Geld in Kiaras Traum investiert. „Mal sehen, was nach der Ausstrahlung alles passiert“, sagt Kiara augenzwinkernd, bevor sie aufs Eis flitzt und am doppelten Axel, dem Königssprung im Eiskunstlauf, arbeitet.

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