Bad Dürkheim In der Rückrunde zu viele Karten

«WEISENHEIM AM SAND.» Bei der Vorrundenbesprechung der Fußball-A-Klasse Rhein-Pfalz hat Staffelleiter Bernd Schäfer aus Freinsheim unter anderem die neuen Vereine begrüßt. Die Aufsteiger, aber auch den SV Weisenheim. Der ist nach nur einjährigem Gastspiel in der Bezirksliga in die A-Klasse zurückgekehrt.

Welcher Wind dort weht, dürfte den Vertretern der Weisenheimer, Peter Josy und Udo Drabold, gleich klar geworden sein. „Als wir uns in der Winterpause getroffen haben, war ich sehr zufrieden. Aber in der Rückrunde hat es viel zu viele Karten gegeben. Das ist nicht akzeptabel“, sagte Klassenleiter Schäfer mit Blick auf die hohe Anzahl an Verwarnungen und Platzverweisen. Die Gelben Karten stiegen von 994 in der Saison 2016/17 auf 1037, die Gelb-Roten von 46 auf 60. Lediglich bei den Roten Karten blieb eine Erhöhung aus. 36 Akteure mussten so vom Feld, 37 waren es ein Jahr zuvor. „Es gibt aber eine rühmliche Ausnahme, und das ist Absteiger CSV Frankenthal“, betonte der Funktionär und nannte das Verhalten des CSV vorbildlich. Obwohl das Schlusslicht sportlich nicht mithalten konnte, habe es extrem fair gespielt. Mit 40 Gelben, einer Gelb-Roten und keiner Roten Karten führt der CSV die Fair-Play-Tabelle mit großem Abstand an. Schäfer informierte die Vereine, dass sie sich bei einem Unwetter nicht darauf einigen können, die Partie abzubrechen und so zu werten, wie das Ergebnis zum Zeitpunkt des Abbruchs gewesen war. „Eine Partie abbrechen kann nur der Schiedsrichter“, erklärte der Staffelleiter. Die Weisenheimer, die am 12. August, 15 Uhr, mit einem Heimspiel gegen den SV Obersülzen in die neue Spielzeit starten und zu ihrem ersten Auswärtsspiel eine Woche später bei der SG Maudach antreten, bestreiten 17 der 18 Begegnungen vor der Winterpause sonntags. Einzige Ausnahme ist die Partie beim FC Arminia Ludwigshafen II am vierten Spieltag, die am Freitag, 31. August, 19 Uhr, stattfindet. Eine Erhöhung der Eintrittspreise von drei Euro und zwei Euro für die ermäßigte Karte wurde von den Delegierten mehrheitlich abgelehnt. Schiedsrichter-Obmann Roland Schäfer (Frankenthal) verlas ein an ihn gerichtetes Schreiben eines Unparteiischen. Darin klagt der Referee über den Zustand der Schiedsrichterkabine eines Klubs aus der A-Klasse. Dieser Unparteiische schreibt von einem verdreckten, mit Spinnweben übersäten Umkleideraum, einer schmutzigen Dusche mit ausschließlich kaltem Wasser. „Bitte sorgen Sie dafür, dass die Kabinen sauber und aufgeräumt sind“, forderte der Obmann. Auch eine andere Sache ist Schäfer ein Dorn im Auge: Nicht nur Spieler wechseln häufig den Verein, auch bei Schiedsrichtern ist dies immer öfter festzustellen. „Diese Fluktuation ist riesig. Leider haben wir deswegen keinen Unparteiischen mehr aufzuweisen“, sagte der Obmann. Oft würden Referees von Klubs mit Ausrüstungen oder sonstigen Vergünstigungen geködert. Der Hintergrund: Die Vereine, die keine oder zu wenige Schiedsrichter haben, werden vom Verband mit einer Geldbuße belegt. Der abgebende Klub kann sich zumindest etwas helfen. Er kann die Freigabe verweigern und 250 Euro verlangen. Ein Vereinswechsel eines Schiedsrichters muss bis zum 30. Juni abgeschlossen sein. Laut Schäfer pfeift für den SV Weisenheim nur ein Unparteiischer, drei sollten es bei einem A-Klasse-Klub sein. Weil es immer wieder zu Unstimmigkeiten mit badischen Referees gebe, stellte Schäfer klar: „Bei uns gibt es in der A-Klasse keine Coachingzone, und Sie müssen auch keinen Parkplatz für den Schiedsrichter freihalten.“ Außerdem sei eine Passkontrolle nach wie vor erforderlich. Dazu sind die Spielerpässe oder die Spielberechtigungsliste vorzuhalten

x