Bad Dürkheim Hitler-Glocke: Gemeinderat stimmt erneut ab

Weil bei der Abstimmung vor 14 Tagen formale Fehler gemacht wurden, muss der Gemeinderat in Herxheim am Berg am Montagabend erneut über die Zukunft der sogenannten Hitler-Glocke abstimmen. Der Rat hatte damals entschieden, das umstrittene Objekt hängenzulassen.

Kaum jemand erwartet im Vorfeld der Sitzung (19 Uhr, Dorfgemeinschaftshaus), dass sich am Ergebnis der Abstimmung Wesentliches ändert. So sagte etwa Beigeordneter Gero Kühner (SPD): „Ich stehe zu meiner Entscheidung. Wir haben uns vorher Gedanken gemacht und demokratisch entschieden“. Dass nun erneut entschieden werden muss, hat (wie berichtet) mit einem Formfehler zu tun. Der Rat hatte geheim abgestimmt, ohne dass jemand diese geheime Abstimmung beantragt hätte. Was damals noch nicht bekannt war: Die Evangelische Landeskirche prüft derzeit die Eigentumsverhältnisse in der über 1000 Jahre alten Kirche. Pressesprecher Wolfgang Schumacher geht davon aus, dass das noch dauern kann. „Wir sichten alle möglichen Unterlagen. Teilweise gibt es Dokumente, die sich widersprechen“, so Schumacher. Je älter das Gebäude, desto mehr Material gebe es. Die Evangelische Kirche würde die Glocke gerne abhängen, wenn sich herausstellt, dass ihr der Kirchturm gehört, in dem die Glocke, die der Gemeinde gehört und bundesweit für Schlagzeilen gesorgt hat, hängt. Zur Diskussion steht am Abend auch der Doppelhaushalt 2018/1019. Für das laufende Jahr geht die Haushaltsplanung von einer schwarzen Null im Ergebnishaushalt aus, Steuereinnahmen von gut 760.000 Euro werden erwartet. Neben den Umlagen für Schule und Kindergarten, an Verbandsgemeinde und Kreis – insgesamt rund 570.000 Euro – könnte mit gut 130.000 im Haushalt eingestellten Euro die größte innerörtliche Ausgabe die für die lange diskutierte Friedhofssanierung werden.

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