Kreis Bad Duerkheim Herxheim am Berg: Projekt soll Naturschutzgebiet schützen

Die Kalkriffe des Gebiets Felsenberg-Berntal entstanden vor 25 Millionen Jahren, als noch ein Meeresarm die Gegend bedeckte.
Die Kalkriffe des Gebiets Felsenberg-Berntal entstanden vor 25 Millionen Jahren, als noch ein Meeresarm die Gegend bedeckte.

Der Ortsgemeinderat von Herxheim am Berg hat seinen Anspruch untermauert, einen geotouristischen Wanderweg durch das Naturschutzgebiet Felsenberg-Berntal auszuweisen. Bei seiner ersten Sitzung im neuen Jahr beschloss das Gremium ein naturschutzfachliches Gutachten in Auftrag zu geben.

„Teile der Verwaltung sind nicht so begeistert, dass wir dass machen wollen. Das weiß ich“, sagte der Herxheimer Ortsbürgermeister Georg Welker (parteilos). Doch er würde so einen geotouristischen Wanderweg befürworten, weil ein solcher auch die Funktion hätte, das Gebiet vor den Menschenmassen zu schützen, die teils unkontrolliert umhermarschieren. Der Weg soll Punkte wie das Karrenfeld, den Dettenbrunnen und die Felsriffkante miteinander verbinden. Ein Hotspot sei die Karrenfeld-Plattform. „Da denken die Leute eben , sie können direkt hinlaufen“, so Welker, der darauf hinwies, dass die Touristen dabei unwissentlich seltene Pflanzen zerstören.

Gutachten zusammen für beide Orte

Durch einen Geowanderweg gebe es eine gewisse Kanalisierung der Besucher. Um aber das Vorhaben auch in die Tat umzusetzen, betonte Welker, bräuchte man nun erst einmal das naturschutzfachliche Gutachten über das Gebiet. Die genauen Kosten für eine solche Expertise seien nur schwer abzuschätzen. Doch Bürgermeister Welker schlug vor, einen Betrag von 5000 Euro bereitzustellen, den die Gemeinde als außerplanmäßige Ausgabe für das Gutachten einplanen müsse. Welker informierte: Der Nachbarort Kallstadt habe in seinen Doppelhaushalt dieses Geld schon bereitgestellt. „Dieses Gutachten würde dann auch für beide Orte zusammen gemacht“, sagte Welker. Der Erste Beigeordnete Gero Kühner (SPD) machte klar, dass er mit einem Gutachten einverstanden wäre , „aber nur wenn dabei Erkenntnisse über die Karsthöhle oder Napoleonweide mit einfließen“. Diese Teilgebiete sind allerdings offenbar im Gutachten mit dabei. Auch bei den anderen Ratsmitgliedern stieß das Vorhaben auf positive Resonanz. Einstimmig beschloss das Gremium schließlich, die 5000 Euro für ein naturschutzfachliches Gutachten einzuplanen. Die Verwaltung solle Angebote von verschiedenen Büros einholen. Bereits im Dezember 2017 hatte sich der Herxheimer Rat dafür ausgesprochen, den Bereich des Felsenberges und des Berntales geotouristisch erschließen zu wollen. Das etwa 300 Hektar große Gebiet wurde im Januar 2000 unter Schutz gestellt. Das Naturschutzgebiet umfasst Teile der Gemarkungen von Leistadt, der Stadt Bad Dürkheim sowie Herxheim und Kallstadt.

"Wie soll man denn da vernünftig die Investitionen planen?"

Weiter war der Jahresabschluss 2016 ein Themenpunkt in der Ratssitzung am Montagabend. Die Ergebnisrechnung schloss mit einem Jahresüberschuss von 195.254 Euro ab. Franz Keller (SPD) sprach von einem tollen Ergebnis, das vor allem mit einer Neubewertung des Holzbestandes (105.000 Euro) und den Einnahmen des Holzverkaufes (76.000 Euro) zusammenhänge. Wolfgang Gabel von der CDU-Fraktion freute sich ebenfalls über dieses Ergebnis, monierte aber, dass die Verwaltung die Zahlen für 2017 und 2018 noch nicht ermittelt habe. „Wie soll man denn da vernünftig die Investitionen planen?“, fragte er in die Runde.

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