Bad Dürkheim Held und Verlierer

Das war die beste Chance zur Freinsheimer Führung, die Noras Gula (links) in der ersten Hälfte frei vor Torwart Florian Falk ver
Das war die beste Chance zur Freinsheimer Führung, die Noras Gula (links) in der ersten Hälfte frei vor Torwart Florian Falk vergab. Lustadts Verteidiger Tilman Mohr kann nicht mehr eingreifen.

«FREINSHEIM.» In der Fußball-Bezirksliga hat der FV Freinsheim gegen den FC Lustadt 2:2 (0:0) gespielt. Damit haben beide Teams ihren Platz im Tabellenmittelfeld gefestigt.

Ist das Glas nun halb leer, weil der FVF den angestrebten Sieg gegen eine als schlagbar eingeschätzte Mannschaft nicht eingefahren hat, oder ist es halb voll, weil die Gastgeber erst in der Nachspielzeit den Ausgleich erzielt haben. Trainer Andreas Schröck entschied sich für die erste Variante. „Es ist sehr ärgerlich, dass wir nicht gewonnen haben, weil wir in der ersten Halbzeit schon versäumt haben, in Führung zu gehen“, sagte der Coach. Eine durchaus richtige Einschätzung, allerdings sahen die Zuschauer in den ersten 45 Minuten eine Partie mit wenigen Höhepunkten, die phasenweise langweilig war. Freinsheim war spielerisch stärker als die unbequemen, schwer zu spielenden, aber in der Offensive harmlos auftretenden Lustadter. Doch den Aktionen der Gastgeber fehlten Druck, Tempo und Überraschungsmomente. Vielleicht wäre dem FVF alles leichter gefallen, wenn Noras Gula nach wenigen Sekunden einen prima No-look-Pass von Nico Schubert verwertet hätte. Die Platzherren leisteten sich zu viele Abspielfehler, weshalb auch der letzte Pass in die Spitze nicht ankam. Dadurch konnte sich Lustadt immer wieder formieren. Für Struktur sorgte in dieser Phase allein Ballverteiler Alexander Haferstroh. Dennoch hätte der FVF in Führung gehen können, womit wir wieder beim halb leeren Glas sind. Zunächst gewann Gula nach klasse Pass von Haferstroh das Laufduell gegen Tilman Mohr, schoss den Ball aber am Tor vorbei (18.). Möglicherweise hat ihn der strauchelnde Torhüter Florian Falk irritiert, der sich vor Gula auf den Hosenboden setzte, aber schnell wieder auf den Beinen war. Bei der nächsten Chance brachte Lukas Leideck nach Schuberts Flanke zu wenig Druck hinter den Ball, sodass Falk keine Mühe hatte (22.). Die Gäste hatten bis zur Pause keinen Abschluss. „Wir wussten, dass Lustadt tief stehen würde und wollten nicht zu früh ins Risiko gehen“, erklärte Schröck seine Idee. Mit Beginn der zweiten Halbzeit wurde das Spiel des FVF zielstrebiger, weil das Team viel schneller und mit mehr Esprit agierte. Nach einer gut getimten Freistoßflanke von Haferstroh stieg Marcel Pauli am höchsten und köpfte den Ball wuchtig ins Netz (52.). Freinsheim schien auf einem guten Weg, doch dann fiel aus heiterem Himmel der Ausgleich. Einen weit geschlagenen Ball erlief sich der hellwache Pascal Gaschott und erzielte den Ausgleich (63.) – es war die erste Chance der Gäste. Und auch die zweite führte zu einem Treffer. Statt selbst abzuschließen, spielte Gula einen Querpass, der beim Gegner landete. Daraus entwickelte sich ein Konter, den Jonas Meier nach klasse Gaschott-Pass zum 1:2 nutzte (68.). Freinsheim war geschockt, zumal zwei Minuten später Marius Chirieac einen Lupfer von Schubert mit artistischem Einsatz von der Linie schlug. „Den habe ich schon drin gesehen“, gab Schubert zu. Schröck hatte ihn längst von der Außenbahn ins Zentrum beordert, was dem Spiel der Gastgeber guttat. Ebenso richtig war die Entscheidung, in der Endphase auf einen Sechser umzustellen. Der Druck wurde stärker, dennoch blieben klare Chancen aus. Bis in die Nachspielzeit. Nach einem Foul von Torwart Falk an Berndl entschied der hervorragende Schiedsrichter Dennis Klein auf Elfmeter. Elmir Brguljak bewies gute Nerven und verwandelte zum 2:2. Die Nerven verlor er aber Sekunden später, als er noch vor dem Anstoß einen Gegenspieler beleidigt haben soll – er sah die Rote Karte. Fast hätte der FVF den Punkt noch aus der Hand gegeben, doch Daniel Mäurer parierte gegen Marcel Baumann. So spielten sie FV Freinsheim: Mäurer - Sebastian Schmidt, Thomas Nebel, Pauli, Odak - Brguljak, Haferstroh - Gula (82. Sascha Schmitt), Leideck, Schubert - Hinz (58. Berndl) Tore: 1:0 Pauli (52.), 1:1 Gaschott (63.), 1:2 Meier (68.), 2:2 Brguljak (90.+2, Foulelfmeter) - Gelbe Karten: Nebel, Leideck – Dambach - Gelb-Rote Karte: Brguljak (90.+2) - Beste Spieler: Haferstroh, Schubert, Pauli – Glaser, Chirieac, Gaschott - Zuschauer: 120 - Schiedsrichter: Klein (Gensingen).

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