Bad Dürkheim Gitarrenmusik und Liebesbriefe

Zeitgenössische Gitarrenmusik gibt’s von Andreas Großmann.
Zeitgenössische Gitarrenmusik gibt’s von Andreas Großmann.

Fans klassischer Gitarren haben das erste Februar-Wochenende bestimmt schon vorgemerkt: Auch in diesem Jahr präsentiert das Festival „Gitarre plus“ wieder interessante Künstler und Konzepte in der ehemaligen Synagoge in Weisenheim am Berg. Neu und ungewöhnlich ist die Kombination Gitarrenmusik und Liebesbriefe.

Ein Gitarrenduo eröffnet das Festival am Freitag, 1. Februar, um 20 Uhr. Sören Golz (24) und Ivan Danilov (25) kennen sich schon lange. Bereits mit 14 Jahren begannen sie als Jungstudenten ihre musikalische Ausbildung. Als Solisten, wie auch als Duo, gewannen sie erste Preise beim Bundeswettbewerb „Jugend musiziert“ und beim Internationalen Jugendwettbewerb „Andrés Segovia“ des Europäischen Verbands der Gitarrenlehrer. Inzwischen sind die beiden Musiker weltweit unterwegs. Besonders interessant sind eigene Arrangements des Duos, in denen wenig bekannte Werke des Barock und des Impressionismus für Gitarren zu hören sind. Andreas Großmann ist Dozent an der Musikhochschule Mannheim. Der Stuttgarter bekam als Neunjähriger von seinem Vater, einem Jazzgitarristen, den ersten Unterricht. Mit zwölf Jahren wechselte er zur klassischen Gitarre und studierte dann in Stuttgart. Er spielt am Samstag, 2. Februar, ab 17 Uhr unter anderem Werke von Roland Dyens, einem zeitgenössischen Meister, mit dem er Kontakt pflegte. Auf dem Programm steht auch Musik von Agustín Barrios, der Anfang des 20. Jahrhunderts als einer der größten Virtuosen galt. Barrios` Kompositionen verarbeiten barocke Stilmerkmale ebenso wie Folklore seiner Heimat Peru. Annika Hutschreuther hat schon vor drei Jahren das Publikum mit einem exzellenten Barock-Programm begeistert. Jetzt kommt sie in Begleitung von Gerrit Bräutigam, der Liebesbriefe von Musikern wie Beethoven, Mozart und John Lennon lesen wird. „Ich küsse Dich Millionen Mal“, heißt am Samstag um 20.30 Uhr das Programm, bei dem die Gitarristin die Texte musikalisch interpretieren und kommentieren wird. Schon Tradition hat das Konzert des Festival-Kurators Martin Müller. Er spielt eigene Werke und Arrangements. Beim „Konzert ohne Beifall“ wird er mit meditativer Musik den Sonntag, 3. Februar, schon um 8.30 Uhr beginnen. Die besondere Atmosphäre wird von Kennern geschätzt. Um 11 Uhr geht es weiter mit dem argentinischen Sänger und Gitarristen Matias Bocchio und Karin Eckstein, die das Bandoneon spielt. Typisch argentinische Musik, nämlich Tangos, Milongas und Valses, wird das Duo spielen, von traditionellen Stücken bis zu meisterlichen Kompositionen Astor Piazzollas. Flamenco steht in Weisenheim immer wieder auf dem Programm – dieses mal wird Björn Vollmer dieses Genre repräsentieren. Er ging einen interessanten musikalischen Weg: Angefangen hat er mit Metal und E-Gitarre, entdeckte Klassik und bereiste viele Länder in Europa und Lateinamerika, um deren Musik kennenzulernen. Er studierte in Trossingen und Madrid. In Spanien befasste er sich mit dem Flamenco und lernte den authentischen Stil in den Hinterzimmern der Tavernen und Bars Andalusiens. Am Sonntag, 18 Uhr wird sein Konzert das Festival beschließen. Karten Der Platz in der ehemaligen Synagoge, Hauptstraße 28a ist sehr begrenzt. Kartenreservierung wird empfohlen! Es gibt auch eine Festivalkarte. Das Konzert von Martin Müller kostet keinen Eintritt, um Spenden wird gebeten. Karten: vorverkauf@ehemalige-synagoge-weisenheim.de. oder 06353 936 957 / 06353 8453.

Björn Vollmer
Björn Vollmer
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