Kreis Bad Duerkheim „Fasnacht first“

Kleine „Lollipops“: Die SV Maxis stürmen die Bühne.
Kleine »Lollipops«: Die SV Maxis stürmen die Bühne.

Fast sechs unterhaltsame Stunden mit Tanz-, Musik- und Wortvorträgen haben die Besucher der Prunksitzungen am Wochenende in Weisenheim am Sand erlebt. Vier Formationen aus den Reihen des Sportvereins steuerten Tanzdarbietungen bei.

Am Freitag starteten die Weisenheimer Narren in die Sitzungssaison. Pünktlich um 19.33 Uhr zog das Weisenheimer Prinzenpaar Sandra I. und Thomas I. mit Bürgerwehr, Komitee, Elferrat und den Floßbachschwalben aus Maxdorf mit Narhalla-Marsch in die festlich geschmückte SV-Halle ein. Leider konnte Sitzungspräsident Frank Roos in seinem Jahresrückblick nicht viel Neues berichten. „Ist die Menschheit noch dicht? Wie 2016 gab es auch 2017 viel Hass und Katastrophen und viele Idioten, die Gewalt in die Welt tragen und sich dabei auf Höhere berufen.“ Positiv dagegen waren die sportlichen Erfolge der Fußballer 2017 mit einem Kreispokalsieg und zwei Aufstiegen in höhere Klassen. Dieses „Triple“ wurde dann auch als Motto auf dem diesjährigen Fasnachtsorden thematisiert. In Anlehnung an den Slogan des amerikanischen Präsidenten „America first“, an dem er ansonsten kein gutes Haar ließ („man glaubt kaum, dass er pfälzische Wurzeln hat“), schloss er seinen Rückblick mit den Worten: „Fasnacht first – hier beim SV.“ Das Prinzenpaar eröffnete die Sitzung mit einer gemeinsam vorgetragenen pfälzischen Rede. Beide sind schon lange aktive Fasnachter: Thomas I. bei der Bürgerwehr und Sandra I. bei den „Wilden Hühnern“. Rüdiger Krauß lud zum Jubiläumsumzug vier mal elf Jahre Rieslingwurm am 11. Februar um 13.11 Uhr nach Weisenheim ein. Still und dunkel wurde es im Saal, als Roos an den 2017 verstorbenen Willi Seidl erinnerte, der als Zeremonienmeister und „Vollblutfasnachter“ lange Jahre in der Fasnacht aktiv war. Als „Opener“ stürmten die SV Maxis als „Lollipops“ die Bühne und zeigten mehrere Tänze im flotten Tempo mit einem schönen Schlussbild. Mit Trainerin Sylke Holzner erhielten sie die erste „Rakete“ des Abends. Die zweite ertanzten sich die sieben Mädchen der Juniorengarde der Floßbachschwalben. In ihrer lila-weißen Gardeuniform zeigten sie eine tolle Tanzeinlage. Eine „Fiesta Mexicana“ in gespenstiger Ausführung gab es von den SV Teenies mit akrobatischen Einlagen zu sehen. Auch diese Gruppe wird von Sylke Holzner trainiert. Hier tanzte auch Tochter Tyara mit, die zusammen mit ihrer Mutter die SV-Hyperaktiven trainiert. Was die zu bieten haben, muss man selbst gesehen haben. Unter dem von Roos verkündeten Motto „Der Greis ist heiß“ sah man zunächst Senioren mit Rollator oder Stock gemächlich auf die Bühne klettern. Doch die von einer Krankenschwester verteilte Medizin wirkte Wunder und die Alten wurden wieder jung und beweglich. Mit viel Akrobatik zeigten die aktiven Fußballer ihren guten Trainingszustand, beobachtet vom Fußballtrainer Günter Golfier. „Wenn sie so kicken würden, wie sie tanzen, mischen wir die Bezirksliga auf“, prophezeite Roos. Die „Seccorinas“, eine SV-Formation, kamen als Cowboys und -girls auf die Bühne. Musikalisch umrahmt wurde das Programm vom Alleinunterhalter Martin Hemmer, für den guten Ton sorgte wieder Bernd Ohler. Musikprofessor Werner Beidinger wusste die Regierung in Berlin in alt bekannter Form auf die Schippe zu nehmen. Aber auch dem Volk schaute er aufs Maul. Das Duo „Babbel-Net(t)“ aus Mannheim wanderte auf Freiersfüßen. Der Arzt Dr. Fred von der Flachzange (Pit Karg) gab seinem Patienten Herrn Filzbacher (Horst Siegholt) Tipps, die dieser zur Freude des Publikums falsch verstand. Als jungen Mann, der alles aus dem Bauch heraus macht, kündigte Roos den 24-jährigen Pascal Huber aus Ingenheim an. Als Bauchredner gab er seinem Freund Diego und dessen sächsischem Cousin Carlos eine Stimme. Ein Paar aus dem Publikum durfte als sprechende Figuren mit dem Bauchredner agieren, der ihnen natürlich seine Worte in den Mund legte. Roos freute sich, dass die Ehrengäste, RV-Bank-Rhein-Haardt-Vorstand Mathias Geisert und Partnerin, so eine lustige Einlage mitmachten. Die Rotkäppchen-Blech-Band brachte mit ihren lauten Tönen den Saal zum Beben. Wenn man direkt vor dem Lautsprecher saß, war es gut, wenn man vorsorglich Gehörschutz dabei hatte. Der als „Bauer-Sepp“ agierende Tobias Paltz beklagte sich darüber , dass er noch keine Frau gefunden hat. Bei seinem Outfit und den Grunzlauten, die er von sich gab, wohl kein Wunder. Der „Härtschd“, Oliver Betzer, erschien mit riesengroßem Gorilla und erzählte von der Safari in Afrikanien. Die Dubbeglas-Brieder hielten sich an das, was die Fans hören wollten: Lieder über den Pfalzwein und die Fasnacht in Weisenheim am Sand. Um 1.05 Uhr gesellte sich der Elferrat zu ihnen auf die Bühne, wo mit dem Weisenheim-Lied der Abend beendet wurde.

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