Bad Dürkheim Ehrgeizige Pläne mit alter Villa

Vor der Villa Depper präsentieren Architekturstudenten der Hochschule Würzburg ihre Pläne. Dahinter die Stuttgarter Architekten
Vor der Villa Depper präsentieren Architekturstudenten der Hochschule Würzburg ihre Pläne. Dahinter die Stuttgarter Architekten Stefanie und Martin Naumann.

Wird in Wachenheim bald ein neues Hotel entstehen? Architekturstudenten haben ihre Pläne zum Umbau der Villa Depper im Roten-Turm-Weg vorgestellt. Die Investoren Benjamin Höller und Christian Jantscha möchten aus dem Gebäude etwas ganz Besonderes machen.

Wenn es nach den Wünschen der Investoren Benjamin Höller und Christian Jantscha von der Firma MPLC Deutschland GmbH geht, wird auf dem 4000 Quadratmeter großen Areal der Villa Depper im Roten-Turm-Weg in den nächsten Jahren ein Hotelkomplex mit etwa 24 Betten errichtet. Elf Studenten der Architektur haben ihre Ideen und Vorschläge zur Umgestaltung der Villa und dem geplanten Bau einer Hotelanlage erläutert. Dazu haben sie auch plastische Modelle gebaut. Bürgermeister Torsten Bechtel (CDU) und die Beigeordneten Helmut Panzel (FDP) Burkhard Ort (WL) sind sich einig, dass an dem besonderen Ort etwas ganz Besonderes entstehen kann. Das mit dem Projekt beauftragte Architekturbüro des Ehepaares Stefanie und Martin Nauman aus Stuttgart, das in Wachenheim bereits für den Neubau der Vinothek Dr. Bürklin-Wolf und die Umgestaltung des „Eins Achten“ verantwortlich zeichnete, hat die Studenten der Würzburger Hochschule gebeten, ganz unvoreingenommen Ideen für den Bau des neuen Hotels zu entwickeln. „Wir wollen keine fertigen Planungen präsentieren, sondern testen, in welche Richtung es gehen kann“, berichtet Architekt Martin Naumann, der es spannend findet, wenn viele verschiedene, auch unkonventionelle, Ideen eingebracht werden.

Viele gute Ideen

Studentin Franziska Huber, die mit ihren Kommilitonen eine Woche in der Villa untergebracht war, um ihr Konzept auszuarbeiten, und in Wachenheim nicht nur Land und Leute kennengelernt, sondern auch das kulinarische Angebot und die Weine der zahlreichen Winzer genossen hat, möchte den „schönen Garten noch schöner machen“. Die neuen Bauwerke sollen so konzipiert und platziert werden, dass sich schöne Grünflächen ergeben, die von den Gästen genutzt werden können und zudem einen barrierefreien Zugang ermöglichen. Weitere Vorschläge sahen eine Bauweise in Würfelform mit verglasten Laubengängen vor, andere wollten die vorhandenen Gewölbekeller über Außentreppen zugänglich machen und mit Tageslicht fluten und sozusagen die „Wachenheimer Unterwelten“ nach oben holen und den vorhandenen alten Baumbestand ganz bewusst in die Planungen einbeziehen, damit die Gäste im Grünen wohnen können.

Die Villa soll etwas ganz Besonderes werden

„Als wir im Sommer 2017 erfuhren, dass die Villa zum Verkauf ansteht, waren wir zwei Wochen später beim Notar und haben zugeschlagen“, berichtet Benjamin Höller, Geschäftsführer der MPLC Deutschland, die weltweit Filmlizenzen verkauft. Man wolle in zwei Phasen zunächst in der Villa, die in den Jahren 1826/27 erbaut wurde, einen Gastronomiebetrieb und einen „Heurigen“ nach österreichischem Vorbild errichten. In einer zweiten Phase wolle man ein Hotel bauen, das sich von den Standardhotels der Gegend abhebe „und schon etwas ganz Besonderes“ werden solle, berichtet Höller, der zusammen mit seinem Partner etwa fünf Millionen Euro investieren möchte. Ein weiteres Projekt der beiden wird gerade im alten Pfarrhaus am Kirchplatz realisiert. In dem Gebäude, das sich neben der Vinothek „Pfalzweiße“ befindet, entstehe eine weitere hochwertige Gastronomie mit einem Konzept, das es so noch nicht gebe, verrät der Investor. „Da die Stadt Wachenheim Bedarf für ein weiteres Hotelangebot hat, begrüße ich die Idee, dass auf dem Gelände der Villa ein individuelles und niveauvolles Hotel gebaut werden könnte“, erklärt Bürgermeister Bechtel, den die kreativen Entwürfe der Studenten beeindruckt haben und der sich über das Engagement der Architekten und der Investoren freut. „Wir haben heute viele Anregungen bekommen, die man wie bei einem Puzzle zu einem Ganzen zusammenfügen muss“, freut sich Christian Jantscha. Man wolle keine Bettenburg, sondern ein Hotel, das sich in die vorhandenen Gegebenheiten einfüge, ergänzt er. „Was wir heute gesehen haben, war hochbeeindruckend“, bedankt sich Benjamin Höller. Man müsse nun alles verarbeiten und überlegen, wo man ansetzten wolle. Über einen Punkt waren sich am Ende alle Beteiligten einig: Der Blick zur Wachtenburg als Wahrzeichen Wachenheims muss unter Berücksichtigung des zu erhaltenen alten Baumbestandes von möglichst vielen Punkten der Hotelanlage gewährleistet sein.

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