Bad Dürkheim Durch meine Brille: Klare Linie statt Zickzackkurs

Eine Westumgehung für Ungstein wurde von einem Verkehrsplaner erstmals 1973 vorgeschlagen, liebe Leserinnen und Leser. Mittlerweile sind immerhin drei der vier Vertikalachsen des 2005 konzipierten Entlastungsmodells für den Ortskern – zwei innen, zwei außen – funktionstüchtig. Dabei war immer klar, dass analog zur Gundheimer Gasse, 2012 als Ostumgehung geöffnet, im Westen der Spielbergweg ausgebaut wird. Am Bebauungsplan dafür wird seit 2010 gearbeitet – und immer wieder mal hat man das Gefühl, als stünden sich die Ungsteiner selbst im Weg. Gut, dass die Entscheidermehrheit jetzt auch beim vierten Mal eine Kehrtwende abgebogen hat und die gerade Linie – in Form der Nordspange wortwörtlich – weiterverfolgt. Im Osten steht die Stadt gegenüber den Menschen in der Gundheimer Gasse im Wort, drüben ein Pendant zu schaffen. Im Westen steht sie im Wort, die Verlängerungstrasse nur dann zu bauen, wenn die Umgehung über den oberen Spielbergweg sich als untauglich oder unerträglich erweist. Dann aber ist es ihre Verantwortung auch für die Menschen dort, Alternativen zu haben. Wer da ohne Not eine Option, eine mögliche Alternative, aus der Hand gibt, handelt fahrlässig. Umgekehrt war es das richtige und wichtige Zeichen, das angedachte Baugebiet in dieser Situation ad acta zu legen. Um die Verschwörungstheorie zu widerlegen, die Nordspange würde nur dafür gebaut. Sie gleich mit einzustampfen, hätte mit Blick auf die OVG-Vorgaben jedoch ebenso Klagen und damit Verzögerung auslösen können wie sie jetzt wegen ihr befürchtet werden. Man steckt da nie drin. Aber es hätte den Gremien auf jeden Fall den Ruch der Unglaubwürdigkeit beschert, sie gäben am Ende doch denjenigen recht, die am lautesten rufen. In den Augen all jener Ungsteiner Einwohner nämlich, die die Westvariante mit der Nordspange favorisiert haben. Zur Erinnerung: Das war bei der Bürgerbefragung vor fünf Jahren die Mehrheit. Klare Linie übers Wochenende wünscht Ihnen

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