Bad Dürkheim Die echte Mannschaft

Alexander Thesen (links) und der TV Gönnheim verloren bis auf ein Spiel die Top-Duelle. Gegen den FC Leistadt und Christian Rose
Alexander Thesen (links) und der TV Gönnheim verloren bis auf ein Spiel die Top-Duelle. Gegen den FC Leistadt und Christian Roser gewannen die Roten mit 2:1.

«GÖNNHEIM.» Der TV Gönnheim hat in der Fußball-C-Klasse sein anspruchsvolles und mutig formuliertes Ziel verfehlt. Eine Platzierung zwischen Rang eins und vier sollte es werden. Gelandet sind die Gönnheimer auf Platz fünf. Eine Krise wird in dem Sportverein deswegen aber nicht ausbrechen.

„Ich bin mit dem fünften Platz einverstanden. Die Mannschaft steht da, wo sie gemessen an ihren Darbietungen hingehört“, sagt Trainer Meiko Müller mit Blick auf neun Punkte Rückstand in der Endabrechnung auf die Plätze drei und vier. Mehr als Rang fünf sei nicht möglich gewesen. Eine realistische Einschätzung, wenn man die Bilanz gegen die vier vor den Gönnheimern rangierenden Mannschaften betrachtet. Von den acht Partien gegen dieses Quartett gingen sieben verloren, nur gegen den FC Leistadt gab es beim 2:1 im Heimspiel ein Erfolgserlebnis. Auch umgekehrt wird ein Schuh draus. Gegen die Teams, die in der Abschlusstabelle schlechter platziert sind, gab es bis auf eine Ausnahme (1:2 bei der SG Dannstadt/Rödersheim II) keine Niederlage. „Die Spielklasse ist nach der Neuordnung vor der Saison stärker geworden. Es war schwieriger, sich zu behaupten“, hat Müller erkannt. Um wirklich oben angreifen zu können, müsste die Mannschaft zehn, 15 Prozent draufpacken und die Leistungsbereitschaft steigern. Doch in Gönnheim ist man mit der untersten Klasse zufrieden. Der Klub trägt den Zusatz „Frohsinn“ im Vereinsnamen und den lässt man sich nicht nehmen. „Wichtiger ist, dass die Kameradschaft stimmt. Das ist gerade bei einem kleinen Verein von großer Bedeutung“, betont Müller. Die Mannschaft hält zusammen, die Spieler verstehen sich untereinander und alle haben Spaß an ihrer Freizeitbeschäftigung. Der 41 Jahre alte Coach sieht das mit einer stoischen Gelassenheit. Für ihn komme außer dem TV Gönnheim kein anderer Verein in Frage. Auch die meisten Spieler haben eine enge Verbindung zum Klub. Unterste Klasse – das bedeutet aber auch weniger Partien, weil sich die Zahl der Mannschaften durch Abmeldungen reduziert oder Teams zu Spielen nicht antreten. Dies führt zu Kuriositäten, wie sie der TVG am eigenen Leib verspürte. Während Nachbar FC Leistadt beispielsweise nach der Winterpause schon am 25. Februar wieder ran musste, waren die Gönnheimer mehrere Wochen spielfrei und bestritten erst am 25. März ihre erste Partie im Jahr 2018. Zunächst lief es ganz gut, denn von den ersten sechs Begegnungen wurde nur eine verloren. „Bei diesem 0:4 gegen den späteren Meister VfL Neuhofen waren wir völlig chancenlos“, räumt Müller ein. Das warf die Mannschaft aber nicht aus der Bahn, denn wenige Tage später beendete Gönnheim mit einem 2:1-Heimsieg die Aufstiegsträume der Leistadter. Gegen Ende, als der Kader ausgedünnt war und es personelle Probleme gab, hatte das Team etwas den Faden verloren. „Es ist uns gelungen, das Spiel aus der Abwehr heraus zu verbessern“, lobt der Coach, der seit dreieinhalb Jahren in Gönnheim tätig ist, sein Team. Die Abwehr sei bei hohen Bällen leider anfällig. Die Gönnheimer, die im 3-5-2-System mit Libero agierten, stützen sich auf ein ungewöhnliches Sturmduo. „Torjäger Dominic Schön und Marcel Lautenschläger sind ehemalige Innenverteidiger“, informiert Müller. Mit Schön hat zumindest ein Akteur des TVG die Zielvorgabe „zwischen Platz eins und vier“ erreicht. Er wurde mit 25 Treffern Dritter der Torschützenliste.

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