Bad Dürkheim Das Leistadter Desaster im Oktober

Tobias Grübel (rechts) und der FC Leistadt hatten sich die Saison eigentlich ganz anders vorgstellt.
Tobias Grübel (rechts) und der FC Leistadt hatten sich die Saison eigentlich ganz anders vorgstellt.

«BAD DÜRKHEIM.» Eine vollkommen verkorkste Hinrunde steht für den FC Leistadt zu Buche. In der Fußball-C-Klasse Rhein-Mittelhaardt Nord belegt die zweite Garnitur des FCL nur den siebten Platz. Die Erste Mannschaft, die in der Weststaffel spielte, musste gar abgemeldet werden.

Dabei hatten sich die Leistadter alles so schön ausgemalt. Die Verantwortlichen des FCL hatten für diese Saison zwei Mannschaften gemeldet, die beide in der C-Klasse Rhein-Mittelhaardt kickten. Da diese Teams aus Wettbewerbsgründen nicht in einer Liga spielen dürfen, hat der Verband die erste Garnitur der Weststaffel zugeschlagen, die Reserve der Nordgruppe. Die ist objektiv betrachtet deutlich schwächer, denn dort tummeln sich bis auf zwei Ausnahmen nur Zweite oder Dritte Mannschaften. Also ließen die Leistadter ihre starken Spieler als FCL II auflaufen, während die etwas weniger guten Akteure als FCL I in der als sehr stark eingeschätzten Westgruppe spielten. Damit sollten die Aufstiegschancen auf legale Art steigen. Die Rechnung ging allerdings nicht auf. In der Vorbereitung war Trainer Michael Möckel noch zuversichtlich gewesen. „Wir haben meist zwischen 20 und 24 Mann im Training“, freute sich der Coach im Sommer. Insgesamt gebe es um die 30 Akteure, weshalb die Leistadter auch zwei Mannschaften zum Spielbetrieb angemeldet haben. „Dazu gibt es etliche Leute, die nicht trainieren können oder wollen, die ich aber jederzeit anrufen kann, wenn es sonntags personell eng werden sollte“, sagte Möckel damals. Worte, die drei Monate später wie Hohn geklungen haben müssen. Im Oktober informierte der Vorsitzende des Kreises Rhein-Mittelhaardt, Klaus Karl, dass der FC Leistadt I nach dreimaligem Nichtantreten vom Spielbetrieb der C-Klasse West ausgeschlossen wurde. Weil sich nach Angaben der Leistadter etliche Kicker verletzt hatten, andere nicht mehr spielen wollten, ist die Mannschaft auseinandergefallen. In dieser Vorrunde muss vieles zusammengekommen sein, anders ist ein derartig heftiges Abschmelzen des Kaders nicht zu erklären. „Einige Spieler haben aufgehört, andere fehlen aus privaten oder beruflichen Gründe. Hinzu kommen Erkrankte und Verletzte“, so Möckel. Erschwerend zur Abmeldung der Ersten Garnitur kommt das sportliche Desaster des stärkeren FCL II, der in der als machbar eingestuften Nordgruppe schon jetzt den Aufstieg verspielt hat. Bis in den November lief es halbwegs ordentlich, wenn man davon absieht, dass den Leistadter gegen RW Speyer nicht antraten und die Punkte kampflos abgeben mussten. Niederlagen beim unbesiegten Tabellenführer SG Limburgerhof II (2:4) und beim TuS Altrip II (3:4) – das kann passieren. Mit dem 2:1-Erfolg bei TuS Neuhofen II verkürzten die Leistadter den Rückstand auf den Tabellenzweiten VfB Iggelheim II auf drei Punkte. Das Heimspiel gegen den FSV Schifferstadt III, eine Mannschaft aus dem hinteren Mittelfeld, ging 2:3 verloren. Und es wurde noch schlimmer: In den beiden letzten Begegnungen vor der Winterpause setzte es in Iggelheim (0:8) und beim FV Hanhofen II (0:6) zwei deftige Pleiten. Der FC Leistadt II steht bei zwölf Punkten Rückstand auf Rang zwei vor einem sportlichen Scherbenhaufen. „Diese Saison haben wir uns ganz anders vorgestellt. Ich warte die Wintervorbereitung ab und werde parallel mit dem Vorsitzenden reden. Wenn nur sechs, acht Mann ins Training kommen sollten, verliere ich die Lust“, sagt der 52-jährige Möckel. Er will auch wissen, wer in der kommenden Runde zur Verfügung steht. Ob es mit Möckel, der die laufende Saison zu Ende bringen möchte, weitergeht, ist völlig offen.

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