Kreis Bad Duerkheim Cabalela öffnet 2019 nicht mehr

Ruß auf der Rückseite einer Deckenplatte.
Ruß auf der Rückseite einer Deckenplatte.

„Das Jahr 2019 wäre richtig gut geworden“ – Stadtwerke-Geschäftsführer Albert Monath und Bad-Leiter Klaus Wasmuth waren bis Mittwoch vergangener Woche guter Dinge: Die Anzahl der Besucher des Cabriobads Leiningerland war im ersten Halbjahr im Vergleich zum Vorjahr stark gestiegen, im Team war Ruhe eingekehrt, Bad und Sauna waren zwei Jahre nach der Eröffnung auf einem guten Kurs. Nun hat ein technischer Defekt an einer mobilen LED-Akku-Leuchte dafür gesorgt, dass das Bad bis Ende des Jahres geschlossen bleiben muss. Die Baustellenlampe wurde in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag vergangener Woche im Keller aufgeladen – und fing an zu brennen. „Ein normales Gerät, das regelmäßig geprüft wurde“, wie Bad-Leiter Wasmuth betont. Die Grünstadter Wehr hatte das Feuer knapp 20 Minuten nach der Alarmierung gelöscht – das ganze Ausmaß des Schadens zeigt sich allerdings erst nach und nach. Steuer-, Strom- und Lüftungsleitungen liegen im Keller und sind zum Großteil zerstört oder angeschmort. „Einige Stromkabel sind noch in Betrieb, aber keiner kann garantieren, dass sie vollends unbeschadet sind. Denn der Isoliermantel könnte aufgrund der Hitzeeinwirkung porös sein“, berichtet Wasmuth. Höhe des Schadens ist offen Über die Höhe des Schadens lasse sich derzeit nichts Genaues sagen, zitiert Monath die Gutachter, die in den vergangenen Tagen vor Ort waren. „Die Gesamtschadenshöhe bei den Betriebsmitteln ist derzeit seriös noch nicht abschätzbar. Sie wird sich erst während der Schadensregulierung zeigen.“ Zu den Betriebsmitteln gehören unter anderem Kabel, Deckenplatten, Technik und Lüftungsleitungen. Das Feuer war zwar auf den Keller des Bades beschränkt, Ruß ist allerdings an vielen Stellen im Gebäude zu finden. Das professionelle Saubermachen werde einen hohen sechsstelligen Betrag kosten, informiert Monath, schränkt aber zugleich ein: „Das ist eine erste Schätzung.“ Denn die chemischen Analysen der im ganzen Gebäude verteilten Asche stünden noch aus. „Deshalb ist hier eine hohe Unwägbarkeit enthalten.“ Beim Gang durch das Schwimmbad wird klar, was Monath damit meint: Es gibt Schäden, die man auf den ersten Blick überhaupt nicht sieht. Der Umkleidebereich und die Sauna sehen soweit ordentlich aus. Allerdings ist der Rauch durch Schächte und Ritzen gezogen, was wiederum dafür gesorgt hat, dass sich Ruß hinter Deckenplatten und Holzpaneele legte. Überall im Bad wird gereinigt Im Bad sind derzeit 37 Mitarbeiter der deutschlandweit tätigen Spezial-Reinigungsfirma Polygonvatro tätig, die auch eine nächtliche Brandwache stellt. Beschäftigte der Stadtwerke und verschiedener Firmen sind ebenfalls vor Ort, darunter die Grünstadter Elektro-Firma Wenske. Dankbar sind Monath und Wasmuth, dass die Versicherung und die Gutachter so schnell da waren. „Bereits 35 Stunden nach dem Brand fand eine erste Begutachtung seitens des Versicherers und der Gutachter statt“, sagt Monath. Froh ist er auch, dass die Türen zu den anderen Räumen im Keller dicht hielten. Die Wasserbereitung selbst scheine in Ordnung zu sein, sagt Wasmuth, hier stehe die Freigabe durch Gutachter noch aus. An den Schwimmbecken seien keine Schäden festzustellen. Wer bezahlt die Schäden? Die Versicherung übernimmt laut Monath die Kosten für die Säuberung und die Schäden am erst im April 2017 eröffneten Bad. Für die entgangenen Einnahmen komme sie allerdings nicht auf. Mit Blick auf die 21 Mitarbeiter sagt Monath: „Wir werden nun sehen müssen, wo sich während der Reparaturzeit Einsatzmöglichkeiten für das Personal ergeben.“ Zur Sache Die Besucherzahlen im Jahr 2018 lagen nach Angaben von Stadtwerke-Geschäftsführer Albert Monath bei 105.083 im Bad und 16.533 in der Sauna. Im ersten Halbjahr 2019 waren 10.711 mehr Menschen im Bad als im Vergleichszeitraum 2018, eine Steigerung von 24 Prozent. In der Sauna waren es 3000 Besucher mehr – eine Steigerung um 39 Prozent. Auch bei den Gastroerlösen gab es einen Anstieg: Bis Ende Juni 2019 waren sie 47 Prozent höher (33.000 Euro) als im Vergleichzeitraum 2018. Sie lagen im Jahr 2018 bei rund 168.000 Euro.

Hier war die Akku-Lampe eingesteckt, von der der Brand ausging.
Hier war die Akku-Lampe eingesteckt, von der der Brand ausging.
Bad-Leiter Klaus Wasmuth
Bad-Leiter Klaus Wasmuth
Ihre News direkt zur Hand
Greifen Sie auf all unsere Artikel direkt über unsere neue App zu.
Via WhatsApp aktuell bleiben
x