Kreis Bad Duerkheim „Besonderer Schatz“

Viel Lob für die geleistete Arbeit während der beiden Stadtsanierungen gab es am Donnerstag in der Bauausschuss-Sitzung. „Sie haben hier in Freinsheim einen besonderen Schatz“, sagte Kunsthistorikerin Christiane Reichert bei der Präsentation des Abschussberichts zur historischen Ortsanalyse.

Insbesondere den Stadtmauerrundgang hob Reichert hervor. „Solch eine durchgängige Mauergasse habe ich so noch nicht gesehen“, meinte Reichert, die mit Architekt Ralf Jost das Büro für Kunst und Denkmalpflege in Bamberg betreibt. Beide bekamen im vergangenen Jahr von der Stadt den Auftrag, eine historische Studie von Freinsheim vorzulegen. Das Land hatte auf einer solchen Studie im Rahmen des Förderprogramms „Historische Stadtbereiche“ bestanden. Sie kostet insgesamt 28.000 Euro, 75 Prozent der Kosten trägt das Land (wir berichteten mehrfach). Herausgekommen ist laut Reichert „ein Handbuch für den Umgang mit der historischen Stadt“, das wie ein Lexikon zu benutzen sei. Es soll später im Bauamt einzusehen sein. „Wenn Sie ihre Gebäude sanieren wollen, können Sie hier Informationen bekommen“, so Reichert. 340 bebaute Grundstücke habe sie mit ihrem Kollegen Jost während ihres insgesamt dreiwöchigen Aufenthalts in Freinsheims untersucht und dazu Beschreibungen angefertigt. In ihrem Abriss durch die Stadtgeschichte erläuterte Reichert, dass Freinsheim trotz seiner mittelalterlichen Stadtmauer eigentlich eine barocke Stadt sei. Die älteste Bausubstanz stamme wegen der großen Zerstörungen durch den Pfälzischen Erbfolgekrieg aus dem Jahr 1700. Reichert und Jost unterscheiden in ihrer Studie zwischen denkmalgeschützten Gebäuden sowie ortsbildprägenden und strukturbildenden Häusern. Diese spiegeln die Stile verschiedener Epochen wider. Reichert rief die Freinsheimer auf, die Seele ihrer Stadt zu bewahren. Vieles sei nur mit Hilfe von großem handwerklichem Geschick zu erhalten. „Das bekommt man nicht so eben mal im Baumarkt.“ Bauamtsleiter Thomas Bayer wies darauf hin, dass in der seit 2011 laufenden neuen Stadtsanierungen auch private Vorhaben gefördert werden.

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