Kreis Bad Duerkheim Beiträge sollen steigen

91 Kinder in Freinsheim und 44 in Weisenheim am Berg besuchen die Betreuenden Grundschulen.
91 Kinder in Freinsheim und 44 in Weisenheim am Berg besuchen die Betreuenden Grundschulen.

Die Elternbeiträge in den Betreuenden Grundschulen in der Verbandsgemeinde Freinsheim sollen zum Schuljahr 2019/20 um drei Euro monatlich erhöht werden. Diese Beschlussempfehlung für den Verbandsgemeinderat hat der Schulträgerausschuss am Dienstag gefasst.

Eltern, die ihr Kind täglich eine Stunde betreuen lassen, zahlen dann 36 Euro monatlich, für zwei Stunden sind 48, für drei 61, für vier 72 und für fünf Stunden 84 Euro monatlich fällig. Inklusive Landeszuschuss sind die Kosten für die Betreuung so zu rund 70 Prozent gedeckt, der Rest geht zu Lasten der Verbandsgemeindekasse. Eine vom Haupt- und Finanzausschuss angeregte Beteiligung der Eltern an den darüber hinaus entstehenden Verwaltungskosten von geschätzt 10.000 Euro jährlich, lehnten die Mitglieder des Schulträgerausschusses aber mehrheitlich ab. Wie die Verwaltung mitteilte, zahlt die Verbandsgemeinde für das laufende Schuljahr fast 37.000 Euro für die Betreuende Grundschule Freinsheim, rund 34.000 Euro für Weisenheim am Berg und rund 1600 Euro für die Grundschule Kallstadt (Anschlussbetreuung nach der Ganztagsschule). Die Betreuenden Grundschulen sind in den vergangenen Jahren stetig gewachsen. Im laufenden Schuljahr besuchen insgesamt 91 Kinder die Betreuende Grundschule in Freinsheim und 44 in Weisenheim am Berg. Insbesondere in Freinsheim habe sich gezeigt, so die Verwaltung, dass die Betreuung in diesem Umfang das Personal vor Ort an ihre Grenzen bringe. Jedoch entschied sich der Schulträgerausschuss gegen die Festlegung auf eine Betreuungsobergrenze. Wie viele Kinder aber künftig in die Betreuung aufgenommen und ob dafür gegebenenfalls auch Nachweise über Berufstätigkeit verlangt werden können, darüber soll bei Bedarf immer wieder neu entschieden werden. Dass es vor dem Hintergrund des gewachsenen und etablierten Freinsheimer Modells der Betreuenden Grundschule schwierig sei, bei den Eltern Euphorie für die Ganztagsschule zu erwecken, machte Freinsheims Schulleiterin Stefanie Scholz deutlich. Sie stellte dem Ausschuss erstmals das pädagogische Konzept der Ganztagsschule vor. Wie bereits berichtet, ist trotz mehrmaliger erfolgloser Versuche, eine Ganztagsschule in Freinsheim einzurichten, für das Schuljahr 2020/21 ein neuer Versuch geplant. Es ist vorgesehen, dass die Kinder montags bis donnerstags bis 16 Uhr betreut werden, freitags schließt der Schulbetrieb um 13 Uhr. Eine flexible Längerbetreuung kann bis 17 Uhr sowie freitags möglich sein. Nach dem regulären Schulschluss ist ein Mittagessen, das von einem Caterer geliefert wird, sowie Spiel-, Ruhe und Hausaufgabenzeiten vorgesehen. In der letzten Stunde stehen für die Zweit- bis Viertklässler wechselnde Arbeitsgemeinschaften (AGs) zur Verfügung. Hierfür, so betont Scholz, sei sie auch weiterhin auf die Mitarbeit der Eltern angewiesen. Um Erstklässler nicht zu überfordern, sollen diese von den wechselnden Angeboten ausgenommen und stattdessen von einer festen Bezugsperson betreut werden. Ihr langfristiges Ziel sind Anmeldezahlen, die die Bildung reiner Ganztagsklassen möglich machen. Bis dahin gehen Ganz- und Halbtagskinder in gemeinsame Klassen. Auch einige räumliche Änderungen sind im Konzept enthalten wie ein Ruheraum für die Kinder unter dem Dach. Beigeordnete Elke Schanzenbächer (CDU) beendete die Diskussion mit einer Zusammenfassung: Mit dem Schritt hin zur Ganztagsschule tausche man Flexibilität gegen Kontinuität und Zukunftsperspektive.

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