Bad Dürkheim Bad Dürkheim: Salinarium wird „ausgewintert“

Haustechniker Andreas Bauer beim Abstrahlen der Fugen im Außenbecken.
Haustechniker Andreas Bauer beim Abstrahlen der Fugen im Außenbecken.

Im Salinarium laufen die Vorbereitungen für die Freibadsaison auf Hochtouren. Ab Gründonnerstag soll das Außenbecken für Schwimmer freigegeben werden, ab 14. April können ganz treue Besucher die Freibadsaisonkarten erstehen.

Für Salinarium-Betriebsleiter Peter Schneider und sein 39-köpfiges Team ist „das Auswintern“ des Außenbeckens und die erste Phase nach der Freibad-Eröffnung „die spannendste Zeit des Jahres“. Und wohl auch die arbeitsreichste: Nicht nur müssen Frostschäden wie abgeplatzte Fliesen am Beckenrand beseitigt werden (diese Arbeiten werden an Fremdfirmen vergeben), auch das Innere des Beckens wird mit Hilfe von Hochdruckreinigern zum Glänzen gebracht. Schließlich muss das 34 Jahre alte Becken gehegt und gepflegt werden. Vor Frostschäden ist das Beckeninnere im Winter durch eingelassenes Wasser und eine Enteisungsanlage gesichert. Zumindest der Rand bleibt damit immer eisfrei. „Würde gefrorenes Wasser von beiden Seiten auf den Rand drücken, wäre das fatal“, erläutert Schneider. Ist das Wasser für die Säuberungsaktion abgelassen, muss bei Sonnenschein sogar ein Rasensprenger ins Becken gestellt werden, damit keine Spannungen für die Fliesen entstehen. Jede Fuge wird derzeit im Becken abgestrahlt. Zum Schluss kommt der Bereich am Sprungturm dran. „Dann müssen wir sogar ein Gerüst aufstellen“, erzählt Schneider. Am Wochenende, wenn wieder winterliche Temperaturen angekündigt sind, will der Betriebsleiter das Becken wieder mit Wasser füllen. „Durch den Druck des Wassers sind dann ein paar Minusgrade auch keine Gefahr fürs empfindliche Becken“, erläutert der 48-Jährige. Zwei bis drei Tage dauert es, das Bad wieder so zu füllen, wie es die Besucher fürs Schwimmen draußen gewohnt sind. 2,2 Millionen Liter sind es dann, die über die 246 Öffnungen am Boden einströmen. Bis Gründonnerstag soll diese Wassermenge eine Temperatur von 24 Grad haben. Möglich macht dies das Fernwärmenetz der Stadtwerke, das auch vom Blockheizkraftwerk des Salinariums gespeist wird. „Wir holen uns die Wärme, die wir zum Wasserheizen brauchen, einfach wieder zurück“, erläutert Schneider. Der Salinariumsleiter hofft, dass der Frühling gleich nach der Eröffnung an Ostern richtig auf Touren kommt. „Das wäre dann schon ein gutes Polster für den Sommer.“ Im vergangenen Jahr waren sowohl der kühle Start als auch der durchwachsene Sommer, der erst nach den Ferien im August nochmal aufdrehte, Gift für die Besucherstatistik. „Unsere Zahlen schwanken eben je nach Sommerwetter.“ Genau 275.867 Besucher hatte das Bad im vergangenen Jahr, rund 6700 weniger als 2016. Auf die Badbesucher in der Nebensaison ist fast eher Verlass. Durch die Schließung des Thermalbades erlebt das Hallenbad des Salinariums derzeit sogar einen richtigen Besucheransturm von älteren Badegästen, berichtet Schneider. Im Januar stiegen die Besucherzahlen im Vergleich zum Vorjahr um 25 Prozent. Dies wurde insbesondere bei der täglich um 10 Uhr stattfindenden Wassergymnastik deutlich, die fast schon zu überfüllt war. Zwei zusätzliche Gymnastikeinheiten jeden Dienstag und Freitag ab 13 Uhr hätten die Situation entspannt. „Wir haben jetzt täglich um 10 Uhr etwa 50 Teilnehmer, bei den Zusatzterminen um 13 Uhr sind es 20 bis 30“, erklärt der Salinarium-Chef. Die neuen Gäste hätten sich gut im Bad zurechtgefunden und sich auch mit dem etwas sportlicheren Charakter des Bades arrangiert. „Da hatten wir anfangs mit mehr Problemen gerechnet.“ Gut angekommen sei auch das Thermalwasser im kleinen Außenbecken. Es kommt seit Dezember aus der Fronmühlquelle und ist 35 Grad warm. Während die Besucherzahlen im Bad je nach Sommer mal steigen oder fallen, gehen laut Schneider die Gästezahlen in der Sauna seit einigen Jahren stetig zurück. So wollten im vergangenen Jahr fast 3000 Besucher weniger in der Sauna schwitzen als im Vorjahr. Dies hänge mit den beengten Platzverhältnissen zusammen. „Deshalb ist es wichtig, dass die Therme kommt“, meint Schneider, der eifrig in Deutschland auf Erkundungsreisen geht, um sich in Sachen Wellness noch weitere Anregungen zu holen. Er beruhigt auch diejenigen, die Angst haben, der Charme des Salinariums könnte durch den Thermenanbau leiden. „Wir bekommen zum Beispiel eine neue Riesenrutsche. Die wird viel besser als die alte.“

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