Bad Dürkheim Bad Dürkheim: Hospiz wird Ort des Lichts

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Das Hospiz hat eine Grundfläche von 900 Quadratmetern.

Das Hospiz nimmt Gestalt an: Der Rohbau ist in etwa zwei Wochen fertig. Am Samstag wird Richtfest gefeiert. Für die Eröffnung im Frühjahr 2019 hat Johannes Steiniger ein großes Fest angekündigt.

„Wenn man das Gebäude in Natur sieht, ist das nochmal ganz anders als im Modell“, resümierte Rainer Blendin, Mitglied im Vorstand des Omega Freundes- und Förderkreises am Mittwoch nach einem Termin auf der Baustelle. „Wir freuen uns alle seit drei Monaten, weil der Fortschritt täglich sichtbar wird“, ergänzte Johannes Steiniger, der zu der Begehung eingeladen hatte. Und scherzte mit Blick auf die vielen Hinweise, die ihn seit Baubeginn erreicht haben: „Das Hospiz ist die Baustelle in Dürkheim mit den meisten ehrenamtlichen Bauleitern.“ Der CDU-Bundestagsabgeordnete ist zugleich Vorsitzender des Omega Freundes- und Förderkreises, der bislang mehr als 600.000 Euro für das Hospiz eingeworben hat. „Die Spendenbereitschaft reißt nicht ab, das ist unglaublich“, berichtete Steiniger. Nur ein Beispiel, wie sehr sich die Bürger mit dem Projekt identifizieren: Das Gerüst rund um den Neubau hat die Dürkheimer Firma Person gestellt – unentgeltlich.

Ausschreibungen für Innenausbau und die Außenanlagen laufen

Andreas Müller, Leiter Bau- und Betriebstechnik bei den Diakonissen Speyer-Mannheim, die das Hospiz betreiben werden, zeigte sich zufrieden mit den Fortschritten. Wenn der Rohbau fertig sei, kämen die Fenster an die Reihe. Derzeit laufen die Ausschreibungen für den Innenausbau und die Außenanlagen. Die Rückläufe seien aber bedingt durch die starke Baukonjunktur eher mager, sagte Müller. Der Rundgang über die Baustelle gibt mehr als eine Ahnung davon, wie es in dem eingeschossigen Gebäude mit 900 Quadratmetern Grundfläche einmal sein wird. Die Planer, das Karlsruher Architekturbüro Veit Ruser und Partner, haben viel Wert auf Licht gelegt – ob in den neun Gästezimmern, dem Zugehörigenzimmer oder dem Wohnzimmer. Letzteres ist durch eine Schiebewand vom Esszimmer abgetrennt. Bei Bedarf kann hier ein größerer Raum für Veranstaltungen geschaffen werden. „Wir hatten in unserem Hospiz in Speyer schon Taufen und Eheschließungen“, erzählte Müller. Bereits 1996 hat der diakonische Träger in der Domstadt das damals erste Hospiz in Rheinland-Pfalz eröffnet. Von den Erfahrungen aus Speyer haben auch die Dürkheimer schon profitiert: Bei der Planung habe man beispielsweise darauf geachtet, ausreichend Lagerfläche zu schaffen und damit einen Rat aus Speyer beherzigt, wie Steiniger berichtet.

Garten soll alle Sinne ansprechen

Die Zimmer für die Gäste sind knapp 19 Quadratmeter groß und verfügen über ein 5,4 Quadratmeter großes Bad. Alle haben Zugang zu einem Garten, durch die Terrassentür passt ein Bett, sodass die Bewohner des Hospizes auf ihre eigene Terrasse geschoben werden können. Im Garten sollen blühende und duftende Pflanzen stehen, um alle Sinne anzusprechen, wie Müller sagt. Licht spielt auch beim kleinen Innenhof eine zentrale Rolle, der zu den Fluren hin verglast sein wird. Wo Licht ist, ist im Sommer aber auch Wärme: Um auch bei Hitzeperioden angenehmes Klima schaffen zu können, verfügt das Hospiz über Lüftung und Kühlung.

"Zur Eröffnung ein großes Fest"

Ein besonderer Platz wird der „Raum der Stille“, der, anders als der Name suggeriert, ein Ort der Kommunikation werden soll – der Gespräche etwa mit den Angehörigen oder den Ärzten. Mit einer Fläche von 35 Quadratmetern, vor allem aber wegen seiner Höhe von etwa fünf Metern ist er bereits im Rohbau beeindruckend – wie das gesamte Projekt, dessen Kosten bei 2,5 Millionen Euro liegen. „Zur Eröffnung werden wir ein großes Fest feiern – für alle, die sich engagiert haben“, kündigte Steiniger gestern an. Termin Am Samstag, 18. August, feiern die Diakonissen Speyer-Mannheim und der Omega Freundeskreis von 10 bis 13 Uhr Richtfest am Neubau im Wellsring.

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Ein besonderer Ort ist der »Raum der Stille«.
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