Bad Dürkheim Bad Dürkheim: Funkloch auf B37 verhindert Notruf

Der Stich einer Hummel ist einem Mann nicht gut bekommen.
Der Stich einer Hummel ist einem Mann nicht gut bekommen. Foto: dpa

Welche dramatischen Auswirkungen das Mobilfunkloch im Jägerthal haben kann, hat sich am Sonntag wieder gezeigt.

Ein Autofahrer, der mit seiner Frau und zwei Kindern um 18 Uhr auf dem Heimweg vom Wurstmarkt war, wurde nach eigenen Angaben in Höhe der Papierfabrik Schleipen im Auto von einer Hummel gestochen. Die Familie hat nach ihren Angaben mit drei unterschiedlichen Mobiltelefonen von der Papierfabrik Schleipen an mehrfach vergeblich versucht, einen Notruf abzusetzen. Die Familie hielt schließlich am Gasthaus Jägerthal, wo über die noch funktionierende Festnetzleitung der Notarzt verständigt werden konnte. Der Kreislauf des Mannes sei „ziemlich am Boden gewesen“. Nach gefühlt „30 bis 45 Minuten“ traf der Notarzt ein und versorgte den Mann, der von seiner Frau nach Hause gefahren werden konnte. Für Familie Aschmies-Enderle, die das Gasthaus Jägerthal betreibt, „ist das ein unhaltbarer Zustand“. Zumal sich auf der B37 auch viele Motorradunfälle ereignen.

Schlechte Mobilfunkversorgung

Wer als Telekom-Kunde auf der B37 unterwegs ist, hat ab der Papierfabrik Schleipen bis zum Ruheforst auf der Frankensteiner Steige auf knapp zehn Kilometern kein Netz, Kunden von Vodafone können vielleicht noch bis zum Gasthaus Jägerthal telefonieren, Kunden von Telefónica vielleicht zwischen Wolfental und Frankenstein, wenn sie ein empfangsstarkes Gerät besitzen. Rein theoretisch könnte sich am Horizont eine Lösung abzeichnen: Die Deutsche Telekom führt derzeit eine bundesweite Aktion „Wir jagen Funklöcher“ durch. Dabei „verschenkt“ das Bonner Unternehmen bundesweit insgesamt 50 komplette Mobilfunksender mit LTE-Technik an nicht versorgte Gemeinden, unter zwei Bedingungen: Der jeweilige Stadt- oder Gemeinderat muss rechtsverbindlich beschließen, dass ein Sender gewollt ist und es muss ein genehmigungsfähiger Standort bereitgestellt werden, der sich mit Signalleitung und Strom versorgen läßt und für den die Telekom eine marktübliche Miete bezahlt.

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