Kreis Bad Duerkheim Bad Dürkheim: Astronomie-Arbeitskreis mit neuem Leiter wieder aktiv

Am 21. Januar steht die nächste totale Mondfinsternis bevor.
Am 21. Januar steht die nächste totale Mondfinsternis bevor.

Nachdem es im Vorjahr ruhig um den Pollichia-Arbeitskreis Astronomie geworden war, ist für 2019 ein volles Programm angesagt. Unter dem neuen Leiter Christian Wersig aus Bad Dürkheim werden neben öffentlichen Sternenbeobachtungen wieder regelmäßige Vortragsabende geboten.

Wenn in diesen Januartagen der frühe Morgenhimmel klar ist, ziehen im Südosten zwei Planeten den Blick auf sich. Einer von ihnen ist Venus, bekannt als Morgen- oder Abendstern. Ob Himmelskörper nun auffallen, wie unser innerer Nachbarplanet oder ob sie in unvorstellbaren Entfernungen erst mit Hilfe des Teleskops sichtbar werden: Am Kosmos und seinen vielfältigen Objekten ist Christian Wersig schon seit seinem zehnten Lebensjahr interessiert.

Pollichia-Arbeitskreis verfolgt mehrere Ziele

Heute beruflich als Physiker tätig, hätte er deshalb am liebsten Astrophysik studiert. „Wegen der weniger günstigen Berufsaussichten ist es dazu aber nicht gekommen“, blickt Wersig zurück. Dafür betreibt er seit vielen Jahren intensiv die Amateurastronomie. Nachdem im Mai 1998 der Neustadter Heinz Loewa den Arbeitskreis Astronomie in Bad Dürkheim gegründet hatte, kam Wersig schon ein halbes Jahr später dazu. Damals wohnte der gebürtige Soester mit seiner Familie noch in Birkenheide; 2007 folgte der Umzug nach Bad Dürkheim. Allemal ist es ein Glücksfall für den Pollichia-Arbeitskreis, dass sich Wersig im November 2018 bereit erklärte, die Leitung zu übernehmen. Die nun mehr als 20 Jahre lang bestehende Gruppe verfolgt mehrere Ziele: Zum einen wollen die Mitglieder anderen Menschen die Himmelskunde näherbringen. Zum anderen tauschen sie fundierte Informationen aus, wozu besonders wissenschaftliche Fragestellungen sowie historische Entwicklungen gehören.

"Dieses Hobby ist einfach zu schön"

Christian Wersigs Amtsvorgänger Uwe Klünder, immerhin 15 Jahre lang Vorsitzender, hatte sich im Spätjahr 2017 zurückgezogen. Über längere Zeit fand sich kein Nachfolger, bis sich Wersig trotz Anforderungen durch Beruf und Familie einen Ruck gab: „Dieses Hobby ist einfach zu schön und der Arbeitskreis zu wertvoll, um ihn einschlafen zu lassen.“ Ab sofort treffen sich die Astronomen wieder an jedem ersten Donnerstag im Monat zu Vortragsabenden im Pfalzmuseum für Naturkunde. Hier referieren Experten über Fachthemen. Meist kommen externe Spezialisten in den Vortragssaal des Museums. Das Angebot wird von interessierten Besuchern wahrgenommen. „Wir wollen deshalb die Öffentlichkeitsarbeit sowie die regelmäßigen Treffen unserer Arbeitsgruppe weiterführen“, erklärt Wersig.

Besondere Aktivitäten im Angebot

Die praktische Astronomie mit Beobachtungen des Sternenhimmels ist ein anderer wichtiger Teil der Aktivitäten. Sie finden nach Ankündigung einmal monatlich in der Zeit nach Neumond am ehemaligen Ballonfahrerplatz bei Wachenheim statt. Im Sommer werden außerdem Sonnenbeobachtungen angeboten. Dazu treffen sich die Sternfreunde auf dem Wurstmarktplatz neben dem Jugend- und Kinderbüro. Eine Arbeitsgruppe befasst sich mit Astrophysik und Himmelsmechanik, eine weitere spezielle Aktivität ist die Astrofotografie. Lohnende Objekte bieten sich genug: Die einen in Erdnähe wie der Planet Venus, andere werden mit der Deep-Sky Fotografie außerhalb unseres Sonnensystems aufgenommen. Als nächstes Himmelsereignis freut sich Christian Wersig auf die totale Mondfinsternis am 21. Januar, die am frühen Morgen zu sehen sein wird – klarer Himmel vorausgesetzt. Die Faszination Astronomie bleibt für Wersig jedenfalls ungebrochen. Zumal sich ihm unter dem Sternenhimmel manche Fragen stellen, auf die auch der Naturwissenschaftler keine sichere Antwort weiß.

Arbeitskreisleiter Christian Wersig befasst sich seit vielen Jahren mit Astronomie.
Arbeitskreisleiter Christian Wersig befasst sich seit vielen Jahren mit Astronomie.
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