Bad Dürkheim Anwohner sollen mitreden

Die Autos parken in der Bahnhofstraße vor allem auf einer Seite. Das soll sich ändern, um den Verkehr zu bremsen.
Die Autos parken in der Bahnhofstraße vor allem auf einer Seite. Das soll sich ändern, um den Verkehr zu bremsen.

Um ein Parkkonzept für die Bahnhofstraße auf den Weg zu bringen, soll eine Anwohnerversammlung einberufen werden. Das hat der Wachenheimer Stadtrat am Donnerstagabend entschieden. Ziel ist es, den Verkehr zu bremsen.

„Wir sind tagtäglich in der Bahnhofstraße unterwegs“, berichtete Marc Weigel, Leiter des Fachbereichs Bürgerdienste der Verbandsgemeinde. Ein Grund dafür seien die Beschwerden der Anlieger, dass sich die Autofahrer nicht an die dort vorgeschriebene Höchstgeschwindigkeit von 30 Kilometern pro Stunde halten würden. Bei den Rundgängen sei ihm und seinen Mitarbeitern aufgefallen, dass die Fahrzeuge dort nahezu komplett auf der vom Bahnhof kommend rechten Seite abgestellt würden. Dies habe zur Folge, dass eine „Rennstrecke“ von Stadthalle in Richtung Bahnhof entstanden sei, die die Autofahrer dazu verleiten würde, zu schnell unterwegs zu sein. Zudem sei es für Fahrer, die vom Bahnhof kommen, mitunter schwierig, eine Lücke zwischen den geparkten Fahrzeugen zu finden. Um den entgegenkommenden Verkehr nicht zu behindern, würden diese dann lieber beschleunigen, um an den geparkten Fahrzeugen möglichst zügig vorbeizukommen, so Weigel. Um den Verkehr zu bremsen, hat sein Fachbereich ein Konzept erarbeitet, das 19 versetzt eingezeichnete Parkflächen vorsieht. Dies entspreche genau der Anzahl der dort tagsüber abgestellten Fahrzeuge. „Verschwenkungen nehmen Geschwindigkeit raus“, erläuterte Weigel. Das Konzept sollte gemeinsam mit den Anwohnern umgesetzt, die Parkflächen zunächst provisorisch eingezeichnet werden. Volker Eckl (CDU) lobte wie einige weitere Ratsmitglieder den Vorstoß der Verwaltung, regte aber an, dass sich „die Anwohner zusammensetzen und dem Rat sagen sollen, was sie gerne hätten“. Dieser weiterführende Antrag seiner Fraktion wurde schließlich angenommen, wobei die Ergebnisse der avisierten Anwohnerversammlung dem Stadtrat vorgestellt werden sollen. Auch eine Moderation sowie das Hinzuziehen eines Experten wurde beschlossen. „Ich bin ein Fan von Bürgerbeteiligung und finde die Idee der Verlangsamung gut. Aber mir kommen 19 Parkplätze relativ wenig vor“, gab Frank Mehlmer (Wachenheimer Liste) zu bedenken. „Wenn markiert wird, fallen Flächen weg“, bestätigte Weigel. Klaus Huter (SPD) sprach sich dafür aus, nicht nur die Parksituation in der Bahnhofstraße unter die Lupe zu nehmen: „Warum die Situation nur hier prüfen? Die Burgstraße beispielsweise ist auch immer vollgeparkt.“ Wolfgang Hick (Wachenheimer Bürgerliste) machte darauf aufmerksam, dass Anwohner, die ihr Auto außerhalb eingezeichneter Flächen abstellten, einen Strafzettel riskierten. Er schlug stattdessen das Aufstellen von Pflanzkübeln vor, um den Verkehr zu bremsen. Burkhardt Döll (FWG) sagte, dass man sich über die unterschiedlichen Funktionen der Straßen im Stadtgebiet im Klaren sein müsse. Die Bahnhofstraße sei für ihn keine Anliegerstraße, sondern eine „Transportstraße“ mit Sammelfunktion. Der FWG-Mann sprach sich für ein übergreifendes Konzept aus. Bürgermeister Torsten Bechtel (CDU) betonte, dass man es dem Durchgangsverkehr nicht zu leicht machen dürfe. Dieser gehöre nicht ins Stadtgebiet, sondern auf die Umgehungsstraße. „Wir müssen sicherstellen, dass es sich nicht lohnt, durch Wachenheim zu fahren und dürfen den überörtlichen Verkehr nicht fördern“, unterstrich der Bürgermeister. Das Thema Verkehr wird auch bei der nächsten Stadtratssitzung am 15. Oktober eine Rolle spielen. Auf Antrag der Wachenheimer Liste soll dazu ein Experte des Landesbetriebs Mobilität (LBM) eingeladen werden, der unter anderem Möglichkeiten der Verkehrsberuhigung aufzeigen soll.

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