Rheinpfalz Zur Sache: Die Kulturpolitik des Landes

Dass Rheinland-Pfalz im jüngsten Kulturfinanzbericht des Statistischen Bundesamtes auf den letzten Platz bei den Kulturausgaben gerutscht ist, ist für Konrad Wolf, der ja nicht nur für die Wissenschaft, sondern auch für die Kultur im Land zuständig ist, auch eine Frage der Berechnungsgrundlage: „Wenn man die Kulturausgaben in Verhältnis zu der Einwohnerzahl setzt, dann liegt Rheinland-Pfalz tatsächlich auf dem letzten Platz. Sieht man sie im Verhältnis zum Bruttoinlandsprodukt, dann steht das Land nicht mehr ganz so schlecht da.“ Wolf empfindet es nicht als Nachteil, dass sein Ministerium über keinen eigenen Kulturstaatssekretär verfügt. „In der jetzigen Situation ist der Minister auch unmittelbarer Ansprechpartner, nicht nur, wenn es um die Wissenschaft, sondern auch wenn es um Kultur geht.“ Es sei nicht seine „Intention, Kultur und Wissenschaft zu trennen“. Angesprochen auf die Situation bei der Deutschen Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz, wo derzeit eine Beraterfirma versucht, die Differenzen zwischen Teilen des Orchesters und der Intendanz aus dem Weg zu räumen, berichtete der Minister, dass man einen Prozess angestoßen habe, der sich mit der Frage auseinandersetzt, wie zwei zerstrittene Parteien wieder „zusammenkommen können“. Zugleich gab er auch ein Bekenntnis zur Finanzierung des Ludwigshafener Orchesters ab: „Wir haben immer deutlich gemacht, dass wir die Tariferhöhungen finanzieren werden. Es ist nicht unsere Absicht, einen Sparprozess einzuleiten, auch keinen indirekten“, betonte Wolf. Man habe mit dem jetzigen Intendanten Michael Kaufmann bereits über eine Vertragsverlängerung verhandelt, aber ihm noch kein konkretes Angebot gemacht. „So weit sind wir noch nicht gewesen“, unterstreicht Wolf. Kaufmann dagegen hatte gegenüber der RHEINPFALZ betont, dass er ein Angebot abgelehnt habe. Auch zu den Sorgen der Kommunen Kaiserslautern und Ludwigshafen, die um die kulturelle Grundversorgung fürchten, weil ihnen die Trierer ADD vorschreibt, ihre freiwilligen Kulturausgaben zu deckeln, hat Wolf eine dezidierte Meinung: „Das ist ein eher sprachliches Problem. Kultur ist alles andere als eine Marginalie, und sie darf selbstverständlich auch nicht das Sparschwein der kommunalen Haushalte sein.“ |pom

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