Rheinland-Pfalz Wetterinfos aus Windkanal

Windkanal im Labor.
Windkanal im Labor.

«Mainz». In einem in der Form einzigartigen vertikalen Windkanal an der Mainzer Universität wird erforscht, was physikalisch und chemisch in Wolken passiert.

Konkret geht es um das Verhalten von Wolkenteilchen wie Tropfen, Graupel- oder Hagelkörnern, wie Professor Stephan Borrmann vom Institut für Physik der Atmosphäre erklärte. In dem Kanal werden diese Teilchen in der Schwebe gehalten, die Strömungsgeschwindigkeit der Luft und andere Parameter werden genau justiert. Interessant können die in der zweistöckigen Apparatur gewonnenen Erkenntnisse etwa für Wetter- und Niederschlagsvorhersagen sein. Auch Axel Seifert vom Deutschen Wetterdienst (DWD) in Offenbach weiß die Erkenntnisse der Mainzer zu schätzen. „Solche Labordaten zu haben, ist immens wichtig“, sagt der Referatsleiter „Physikalische Prozesse“ beim DWD. Wenn man mit einem Flugzeug in eine Wolke fliege und Daten erhebe, müsse man mit der Beschaffenheit genau dieser Wolke leben. Im Windkanal indes könne man die Bedingungen kontrollieren. Während andere Wolkenphysik-Labore vor allem extrem kleine Wolkenpartikel untersuchten, habe der Mainzer Windkanal mit der Erforschung größerer Wolkenpartikel wie Tropfen, Graupel oder Hagel eine Art Alleinstellungsmerkmal, sagt Seifert. Um künftig Modelle zur Wettervorhersage weiter zu verbessern, brauche es Rohdaten etwa zur Fallgeschwindigkeit von Tropfen, ihrer Geometrie oder zum Tempo, in dem Schneeflocken schmelzen.

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